Trotz dieser positiven Einschätzung dürfe der coronabedingte Mehraufwand für die Betriebe sei es in den Hofläden oder besonders in der Beschäftigung der Saisonarbeiter, nicht außer Acht gelassen werden. Mehraufwand habe man auch durch die Notwendigkeit der Bewässerung von Gemüsefeldern und Obstplantagen gehabt, erwähnt Fischer.
Durch die Bewässerung sei es gelungen, bei den kürzlich zur Ernte anstehenden Äpfeln und Birnen einen guten Ertrag zu erwirtschaften. Allerdings gab es zusätzlich zu den Problemen mit dem Spätfrost und der Trockenheit noch Hagelschäden, sodass die Apfelernte nur rund 70 Prozent eines normalen Jahres einbrachte. Die Preise waren bei allen Produkten des Jahres 2020 gut, betonen Nasilowski, Denzer und Fischer.
Der Kreisobstbauberater weist darauf hin, dass im Bereich des Streuobstes, das im Wiesental, Südschwarzwald und auf dem Dinkelberg in größerem Umfang wächst, 2020 trotz Trockenheit und des Schädlings Apfelwickler ein sehr gutes Jahr war. Dem Kernobst habe es gutgetan, dass im Spätsommer einige Niederschläge zu verzeichnen waren.
Von einer sehr guten Streuobsternte erzählt Markus Schütterle. Der Obstbauer aus Sulzburg spricht von einem sogenannten „Alternanzjahr“, also guten Erträgen nach zwei schwachen Jahrgängen. Deshalb war er viermal einen ganzen Tag in Steinen, dazu je einen Tag in Efringen-Kirchen und in Wehr. Schütterle ist seit fünf Jahren im Zuge der Streuobstinitiative des Fachbereichs Landwirtschaft unterwegs mit dem Saft-Angebot für Streuobstbaum-Besitzer. Diese nutzten das Angebot sehr rege, sagt Schütterle.