Kreis Lörrach Turbulentes Jahr für Fahrradbranche

Die Oberbadische

Spendentombola: Radsport Bieg stiftet E-Bike im Wert für 2499 Euro als Preis

Fahrräder, egal ob E-Bike oder ganz klassisch zum selbst strampeln, sind dieses Jahr gefragt wie nie. Angesichts der Corona-Pandemie sind viele Menschen von überfüllten Bussen und Bahnen aufs Zweirad umgestiegen. Andreas Bieg, der 2019 noch das 25-jährige Bestehen von Radsport Bieg in Lörrach feiern konnte, blickt dementsprechend auf ein turbulentes und chaotisches Jahr. Er stiftet wieder ein hochwertiges E-Bike für die Spendentombola der Aktion „Leser helfen Not leidenden Menschen“.

Von Alexander Anlicker

Kreis Lörrach. Seit einem Vierteljahrhundert unterstüzt die Firma Radsport Bieg in Lörrach die Aktion „Leser helfen Not leidenden Menschen“ des Verlagshauses Jaumann. Inhaber Andreas Bieg stiftet hochwertige Markenräder als Preis für die Spendentombola der Hilfsaktion.

In diesem Jahr wartet ein E-Bike Pegaus Macaron im Wert von 2499 Euro auf einen Gewinner. Das flotte Zweirad verfügt über einen integrierten 400WH-Akku, Shimano Nexus 8-Gang Nabenschaltung sowie Shimano Scheibenbremsen.

Wir freuen uns natürlich auch, einen kleinen Beitrag für die Aktion ,Leser helfen Not leidenden Menschen’ leisten zu können“, erklärt der Unternehmer. Wichtig ist ihm und seinen Mitarbeitern dabei unter anderem, dass die Hilfe in der Region bleibt und bedürftigen Menschen aus dem Landkreis Lörrach zugute kommt.

Bieg blickt auf ein turbulentes Jahr: Fahrräder, Zubehör und Ersatzteile waren gefragt wie nie. „Die Branche ist in einem Riesenchaos, wenn jemand liefern kann, ist das reines Glück“, fasst er die Situation im Zweiradhandel zusammen. Angesichts der Corona-Pandemie sind viele Menschen von überfüllten Bussen und Bahnen aufs Zweirad umgestiegen. „Ich bin schon froh, wenn ich Schläuche und Ersatzbremsbeläge bekomme“, berichtet Bieg vom Run auf die Fahrradgeschäfte. „Viele haben nach Jahrzehnten ihre Fahrräder aus dem Keller geholt und fahren jetzt mit dem Rad statt mit Bus und Bahn“, erklärt er die starke Nachfrage auch nach Ersatzteilen. „Das hat uns vor ein positives Problem gestellt. Wir sind eine zeitlang nicht mehr hinterhergekommen.“, sagt er. Als Folge davon, hat er einen zweiten Auszubildenden zum Zweiradmechatroniker engestellt.

Froh ist Bieg darüber, dass er mit seinem Fachgeschäft dem genossenschaftlichen Einkaufsverbund ZEG von knapp 1000 unabhängigen Fahrradfachhändlern in Deutschland angehört. Der Name ZEG steht dabei sowohl für Zweirad-Einkaufs-Genossenschaft als auch für Zweirad-Experten-Gruppe. „Wir konnten so den größten Bedarf an Neurädern und Ersatzteilen decken“, berichtet er. Außerdem habe die Genossenschaft schnell reagiert und für ihre Mitglieder auch Mund-Nase-Masken und Desinfektionsmittel beschafft.

Der Nachfrageboom ist für Bieg nichts Neues: Ähnliche Hochphasen habe er erlebt, als der Schweizer Franken 20 Prozent mehr wert war, berichtet Bieg.

Gefragt waren insbesondere E-Bikes, deren Nachfrage stark gewachsen war. Aber auch bei normalen Fahrrädern wurde zugelegt. „Nicht jeder kauft sich gleich ein E-Bike“, sagt Bieg. Beispielweise fahren Schüler nach wie vor mit einem normalen Rad zur Schule. Man dürfe daher das normale Fahrrad nicht vernachlässigen sagt er.

Bei den E-Bikes hat Bieg einen Trend zu höherwertigen E-Bikes festgestellt. Angezogen habe auch die Nachfrage nach E-Mountainbikes. Sportliche Fahrer werden noch sporlicher, sagt er, denn der Aktionsradius vergrößere sich mit einem E-Bike.

Firmengeschichte

Als Jugendlicher war er beim RSV Lörrach im Kunstradfahren aktiv und durfte in der Werkstatt des Radsportgeschäfts von Helmut Bühler schrauben. Zwar absolvierte Bieg zunächst eine Ausbildung als Radio- und Fernsehtechniker, nach dem Wehrdienst übernahm er zum 1. Januar 1994 das Geschäft von Bühler. Die Ausbildung im Elektrobereich komme ihm aber heute bei den E-Bikes sehr zugute.

Das Geschäft in Stetten wurde rasch zu eng, so dass bereits nach drei Jahren der erste Umbau erforderlich wurde. Im November 2000 übernahm Bieg zudem die Geschäftsräume der Firma Greinwald Sport Extra an der Basler Straße. Dies habe sich, sagt Bieg, durch die Nähe angeboten, da die bestehenden Räume schon wieder zu klein geworden waren.

An den neuen Standort seien dann gewisse „Randbereiche“ des Sortimentes ausgelagert worden: Roller, Dreiräder, Laufräder, Anhänger, Packtaschen und vor allem das nochmals erweiterte Bekleidungssortiment. In der bis dahin als Ski-Werkstatt genutzten Räumlichkeit hinter dem Haus konnte eine Werkstatt für „Fremdräder“ eingerichtet werden, da diese in den bisherigen Räumen im Hauptgeschäft leider nicht alle abgewickelt werden konnten.

Begonnen hat Bieg mit zwei Angestellten. Heute zählt das Unternehmen außer ihm acht Mitarbeiter.

ZEG-Bieg, Zeppelinstraße 40, 79540 Lörrach

Tel. 07621 / 83 38

E-Mail zeppelin@bieg.com

www.bieg.com

Öffnungszeiten: Montag bis Freitag von 9 bis 12.30 und 14.30 bis 18.30 Uhr, Samstag von 9 bis 13 Uhr

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