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Die Oberbadische
Foto: Michael Werndorff Foto: Die Oberbadische

Wasserkraftwerk Birsfelden soll „grünen“ Wasserstoff liefern / Unternehmen starten Pilotprojekt für Transportverkehr

Zwei Basler Traditionsunternehmen wollen den Transportverkehr umweltfreundlicher machen. Lastwagen sollen Wasserstoff als Treibstoff nutzen, der direkt beim Wasserkraftwerk Birsfelden produziert werden könnte. Aus dem Auspuff dieser Fahrzeuge kommt anstelle des klimaschädlichen CO2 lediglich Wasser.

Birsfelden. Elektrofahrzeuge haben Zukunft, denn sie sind klimafreundlicher als Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor, geht aus einer gemeinsamen Mitteilung der Industriellen Werke Basel (IWB) und der Fritz Meyer AG hervor.

Im Gütertransport stehen dem noch Ladezeiten, mangelnde Reichweiten und das Gewicht der Batterien im Weg. Wasserstoff als Antriebsenergie könnte diese Probleme lösen. Angetrieben werden Wasserstofffahrzeuge von Elektromotoren. Der Strom für die Motoren kommt dabei jedoch nicht aus einer schweren Batterie, sondern aus einer Brennstoffzelle, die Wasserstoff in elektrische Energie verwandelt – und dabei nichts als Wasser ausstößt.

Infrastruktur fehlt

Einige Kilogramm Wasserstoff ermöglichen so Reichweiten von mehreren hundert Kilometern. Die Technologie sei erprobt – bislang fehle es jedoch an der Infrastruktur für die Produktion und Verteilung von umweltfreundlichem Wasserstoff, schreiben die Unternehmen.

In Basel wollen die IWB und der Mineralölhändler Fritz Meyer AG dem Transportgewerbe und weiteren Interessierten aus erneuerbaren Energiequellen erzeugten Wasserstoff bereitstellen.

Sie prüfen dazu den Bau eines Elektrolyseurs zur Wasserstoffproduktion beim Wasserkraftwerk Birsfelden. In dieser Anlage wird Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Die dazu notwendige Energie ist Strom aus Wasserkraft und kommt direkt aus dem benachbarten Kraftwerk Birsfelden.

Um die Effizienz der Anlage zu steigern, könnte ihre Abwärme als Heizenergie für benachbarte Gebäude genutzt werden. Die beiden Unternehmen haben darum Gespräche über eine mögliche Partnerschaft aufgenommen: IWB bringt ihr Wissen im Betrieb von Energieproduktionsanlagen ein, die Fritz Meyer AG hat einen direkten Zugang zum größten Tankstellennetz der Schweiz.

Im Rahmen der Abkehr von fossilen Energieträgern rückt Wasserstoff vermehrt ins Blickfeld. Aus erneuerbarem Strom produziert, ist er ein sauberer und transportabler Energiespeicher.

Grüner Wasserstoff

Verbunden mit Abwärmenutzung können gut 80 Prozent der Primärenergie genutzt werden. Insbesondere im Straßenverkehr kann Wasserstoff – als Ergänzung zur batteriegestützten Mobilität – zu einer massiven Reduktion der CO 2-Emissionen beitragen, heißt es weiter.

Verschiedene Firmen aus der Mineralölindustrie, dem Transportgewerbe und der Automobilbranche bekundeten in jüngster Zeit Interesse an grünem Wasserstoff als Energieträger. Sie haben einen Förderverein gegründet mit dem Ziel, in der Schweiz ein flächendeckendes Netz an Wasserstofftankstellen aufzubauen.

IWB und Fritz Meyer AG wollen hier anknüpfen, und gemeinsam die Produktion und Verteilung von Wasserstoff aus erneuerbarer Energie anbieten. Mit potenziellen Abnehmern in der Industrie, am EuroAirport und den Basler Rheinhäfen sei die Region Basel prädestiniert für einen Pilotversuch mit diesem zukunftsträchtigen Energieträger, sind beide Unternehmen überzeugt.

Für die Entwicklung des Pilotversuchs sind IWB und Fritz Meyer AG auf der Suche nach regionalen Unternehmen, die den Einsatz von grünem Wasserstoff in ihrer strategischen Ausrichtung in Erwägung ziehen.

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