Bärnighausen weist zudem darauf hin, dass 3G zu Mindereinnahmen führen werde: „Wir rechnen nämlich erneut mit weniger Fahrgästen, und das heißt zugleich weniger Fahrgeldeinnahmen.“ Daher würde der RVL auf einen finanziellen Ausgleich und die Ausweitung des ÖPNV-Rettungsschirms auf das Jahr 2022 hoffen. Es bestehe Handlungsbedarf, sieht Bärnighausen die Politik in der Pflicht.
Wahrscheinlich werde es mit dem ein oder anderen Fahrgast ohne 3G-Nachweis Diskussionen geben, meint Mühl. „Unbelehrbare gibt es immer wieder.“ Der Großteil der Bürger verhalte sich in der Pandemie aber vernünftig. Vorbildlich verhielten sich auch die Schweizer Fahrgäste, blickt Mühl auf grenzüberschreitende Verbindungen wie die Linien 38 oder 7312. Generell würden alle auf die 3G-Pflicht aufmerksam gemacht, und zwar per automatischer Ansage und Aushängen. Die SWEG will ihre Fahrgäste mit den gleichen Mitteln auf die neue Verordnung hinweisen, teilt Sprecher Christoph Meichsner auf Nachfrage mit.
Zunächst kulant
Und wenn ein Passagier erwischt wird, der weder geimpft, genesen noch getestet ist? „Dann muss er an der nächstmöglichen Haltestelle den Bus verlassen“, erklärt Mühl. Noch zeige man sich kulant, auf die Polizei will Südbadenbus verzichten, sofern die Situation nicht eskaliere.
Das Thema Corona erzeuge jedenfalls ein erhöhtes Konfliktpotenzial. „Das müssen wir und unsere Mitarbeiter seit eineinhalb Jahren spüren. Dahingehend rechnen wir auch hier mit einem erhöhten Konfliktpotenzial“, wie von König zu erfahren ist.
Dass es durchaus teuer werden kann, betont Meichsner: „Der Fahrgast muss jederzeit damit rechnen, kontrolliert zu werden. Bei Verstößen sind Geldbußen bis zu 25 000 Euro möglich, wobei für die Sanktionierung die Ordnungsbehörden und die Polizei zuständig sind.“ Letztere will mit verstärkten Überwachungsmaßnahmen gegen die sich rasant ausbreitenden Infektionszahlen vorgehen. „Mit verstärkten Kontrollmaßnahmen der Polizei auf den Weihnachtsmärkten und im öffentlichen Nahverkehr wird der Kontrolldruck auf die Unvernünftigen nun erhöht“, lässt sich Innenminister Thomas Strobl in einer Mitteilung von gestern zitieren.