Nach den Erfahrungen des Vorjahres werde man wieder das Hygiene- und Abstandskonzept im Erntehelfer-Wohngebäude auf dem Weingartenhof umsetzen. Dazu kämen zwei Mal die Woche regelmäßige Schnelltests, wie sie vorgeschrieben seien, betont Denzer.
Sie suchte im Vorjahr noch mit einer Werbeaktion in den Sozialen Netzwerken nach deutschen Aushilfskräften. In diesem Jahr sei dies nicht geplant – allerdings hätten einige Hiesige aus der aktuell und wohl noch länger geschlossenen Gastronomie nachgefragt, ob sie wieder auf den Spargel- und Erdbeerfeldern arbeiten könnten. „So haben wir eine Art von Ersatzleute-Liste mit schnell verfügbaren Kräften“.
Negativer PCR-Test ist verpflichtend
Ihr Kollege Andreas Schopferer vom wenige Kilometer weg gelegenen Obst- und Gemüsehof in Egringen spricht ebenfalls von Zuversicht, dass alle seiner zwölf rumänischen Erntehelfer eintreffen können. Dafür werde ein erheblicher Aufwand zu betreiben sein. Diesen nehme man aber gerne auf sich, denn sowohl die Hilfskräfte als auch er selbst als Arbeitgeber seien hoch motiviert, eine gute Saison hinzulegen. „Wir sind ein Team. Fast schon so etwas wie eine Großfamilie mit vielen Jahren gemeinsamer Arbeit “, meint Schopferer.
Die ersten Helfer seien bereits zur Vorbereitung der Obst- und Gemüseanlagen angekommen. Und wenn Mitte Mai die Hauptsaison mit den Erdbeeren beginne, wolle Schopferer sein Team komplett zusammen haben.
Rund 15 Saisonkräfte beschäftigt der Huttinger Obst- und Weinbauer Markus Schörlin. Auch er weist auf den hohen Aufwand hin. Wenn die Saisonkräfte kommen wollen, müssen sie über ein Einreise-Portal einen negativen PCR-Test vorweisen, dann fünf Tage lang nur in einer Kleingruppe von zwei Arbeitern tätig sein und einen zweiten PCR-Test machen.
Hygienekonzept auf dem Hof umsetzen
Ist auch dieser negativ, dürfen sie in größeren Gruppen arbeiten und den jeweiligen Hof verlassen, etwa zum Einkaufen. Zur Einreise würden außerdem feste Arbeitsverträge benötigt, erklärt Schörlin. Für ihn beginne die Hauptsaison im Juni mit den Kirschen und dauere bis in den Herbst hinein. „Wir gehen davon aus, dass dieses Jahr alles bestens klappt“, ist sich Schörlin sicher.
Er erklärt, dass es die gesetzlichen Bestimmungen ermöglichen, dass Erntehelfer länger als ein Vierteljahr hier bleiben und arbeiten können. Dann müssten sie aber sozialversichert werden.
Das tue er mit dem Großteil seiner Leute aus Rumänien und Polen. Und er setze bei der Unterbringung der Saisonarbeiter auf seinem Hof ebenfalls die Hygiene- und Abstandsregeln um. „Wir haben ein großes Wohngebäude für sie und haben dort keine Gemeinschaftsunterkünfte, sondern Zweier-Zimmer“, erläutert der Huttinger Landwirt.
Er spricht für seine Kollegen, wenn er betont, dass man wisse, dass die Saisonkräfte seit Jahren unabdingbar seien und größtenteils schwere körperliche Arbeiten ausführten. Ohne sie wäre eine geregelte Ernte von Obst und Gemüse nicht im notwendigen Maße möglich.