Kreis Lörrach Verdi streikt: Busse und Bahnen der SWEG fallen aus

Maja Tolsdorf
Am Dienstag, 15. Oktober, kommt der Bus der SWEG wohl eher nicht oder mit Verspätung. Foto: /Marco Fraune

Pendler in Südbaden müssen sich am Dienstag auf Ausfälle im Nahverkehr einstellen. Die Gewerkschaft Verdi ruft zu Warnstreiks im Bus- und Zugverkehr auf. Betroffen ist vor allem die SWEG – ein Überblick.

Am frühen Dienstagmorgen, 15. Oktober, müssen sich die Nutzer des Nahverkehrs in Südbaden und dem Landkreis Lörrach auf Verspätungen und Ausfälle einstellen, denn die Gewerkschaft Verdi ruft im Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr zum ganztätigen Warnstreik auf. Busfahrer und Zugpersonal werden dann ihre Arbeit niederlegen, betroffen sind laut Verdi die Buslinien der SWEG an den Standorten in Weil am Rhein, Müllheim, Emmendingen, Lahr, Kehl und Offenburg. „Auch der Schulbusverkehr wird voraussichtlich ausfallen“, heißt es in der Mitteilung der SWEG. Konkret betrifft das die Beschäftigten der Südwestdeutschen Landesverkehrs-GmbH (SWEG). Busse und Bahnen der SWEG könnten in den Depots bleiben.

Start des Warnstreiks um 4 Uhr in Weil am Rhein

In Weil am Rhein beginnt der Warnstreik um vier Uhr morgens, diese Auskunft gab Gabriele Fieback von Verdi Südbaden-Schwarzwald des SWR. Sie rechnet mit der Teilnahme von etwa 500 Beschäftigten in Südbaden. Die SWEG wird laut ihrer Mitteilung alles unternehmen, um die Auswirkungen des Streiks für ihre Fahrgäste so gering wie möglicht zu halten. Jedoch werden beim ganztätigen Streik die Verkehre unter Umständen vollständig eingestellt bleiben müssen, heißt es weiter. Die SWEG bittet deshalb betroffene Fahrgäste auf andere Verkehrsunternehmen und Verkehrsmittel auszuweichen oder den Fahrtwunsch zu verschieben. Die Warnstreiks sollen ganztägig stattfinden. Verdi rechnet mit „erheblichen Auswirkungen“ und zahlreichen Ausfällen. Nicht betroffen sind die Verbindungen der Freiburger Verkehrs AG und der Deutschen Bahn.

Verdi fordert 350 Euro pro Monat mehr

Hintergrund des Tarifkonflikts ist der seit Ende September abgelaufene aktuelle

Eisenbahn-Tarifvertrag (ETV). Darüber befindet sich Verdi derzeit in Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband Deutsche Eisenbahnen (AGVDE). Mit dem Warnstreik reagiert die Gewerkschaft auf das „völlig unzureichende“ Angebot der Arbeitgeber in der ersten Verhandlungsrunde am 7. Oktober, teilt die Gewerkschaft auf ihrer Webseite mit. Verdi fordert 350 Euro mehr pro Monat ab Oktober bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie eine Inflationsprämie in Höhe der noch möglichen 1300 Euro. Hier seien nur 600 Euro angeboten worden. .„Mit dem bisherigen Kurs der Arbeitgeber sind selbst bei deutlich sinkender Inflation weitere Reallohnverluste vorprogrammiert. So lässt sich die Fachkräftelücke insbesondere im Fahrdienst nicht schließen. Mit den Warnstreiks in dieser Woche wollen wir die Arbeitgeber zurück in die Spur bringen, um den regionalen Nahverkehr nachhaltig zu stärken“, wird Hanna Binder, stellvertretende ver.di Landesbezirksleiterin zitiert. Die Verhandlungen werden am 11. November fortgesetzt.

Weitere Infos

Zu den Fahrtausfällen
werden zu gegebener Zeit auf der SWEG-Webseite veröffentlicht. Telefonische Auskünfte erteilt die SWEG-Servicezentrale unter Tel. 07821/9960770.

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