Im täglichen Grenzverkehr müsse man vernünftige Kompromisse finden, ergänzte Brantner. Man müsse klären, ob etwa nach drei Wochen Schweizer Löhne gezahlt werden müssen, wenn etwa ein Handwerker oder eine Hochschuldozentin aus der EU dort arbeitet. Katrin Distler vom Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Baden-Württemberg empfahl ein Lohnabkommen auf der Grundlage der Entsende-Richtlinie der EU. Diese schreibt vor, dass in jedem EU-Land in- und ausländische Arbeitskräfte den gleichen Lohn bekommen.
Zickenheiner und Brantner sahen die Gefahr, dass ohne Rahmenabkommen die bilateralen Verträge zwischen Schweiz und EU schwieriger fortzuführen sind. Daher empfahlen sie, das grenzüberschreitende Zusammenleben mit Initiativen aus der Region zu fördern.
Brantner erinnerte an die Bemühungen, am gesamten Oberrhein in Frankreich, Schweiz und Deutschland die Gesundheitsversorgung zu vereinheitlichen. Zickenheiner berichtete, dass Basel sich nach dem Scheitern des Rahmenabkommens beim EU-Wettbewerb als „European Green Capital“, als „Grüne Hauptstadt Europas“, beworben habe. Basel wolle damit innovative Firmen anlocken und auch die Umgebung im Dreiländereck mit einbeziehen.