Jobcenter zuständig
Neben der Schaffung von Unterkünften sei auch der Rechtskreiswechsel vom Asylbewerberleistungsgesetz hin zur Grundsicherung vergangenen Juni eine Herausforderung gewesen, wie Pahl darlegt. Seither ist das Jobcenter für Geflüchtete aus der Ukraine zuständig. Viele Flüchtlinge aus der Ukraine sind bei Privaten untergekommen. Die Hilfsbereitschaft sei weiterhin da, allerdings erhalte der Kreis nicht mehr so viele Wohnungsangebote wie noch zu Beginn des Kriegs. „Der Wohnungsmarkt ist weitgehend ausgereizt.“
Dynamische Lage
Derzeit bekommt der Landkreis zwischen 50 bis 100 Geflüchtete aus der Ukraine pro Monat durch das Land zugewiesen. Die Lage sei aber weiterhin dynamisch und nicht vorhersagbar, erläutert der Kreissprecher. Derweil gebe es bei den Asylsuchenden rund 100 Personen, die pro Monat zugewiesen werden, auch hier gebe es Schwankungen. Mit Stand 14. Februar verfügte der Landkreis über eine Aufnahmekapazität von 1485 Plätzen für alle Flüchtlinge, wie seitens der Verwaltung zu erfahren war.
Auf die Frage, ob der Kreis bei der Unterbringung Asylsuchender seine Leistungsgrenzen erreicht hat, verweist Pahl auf gesetzliche Vorgaben: Die vom Land zugewiesenen Geflüchteten sind von den Stadt- und Landkreisen aufzunehmen und unterzubringen. „Aufgrund der hohen Zugangszahlen seit vergangenem Februar sei die Lage herausfordernd, so Pahl. So soll noch diesen Monat die bereits angekündigte Unterkunft in Schopfheim-Wiechs belegt werden, Erweiterungen der Gemeinschaftsunterkünfte in Lörrach, Kandern und Haltingen seien geplant beziehungsweise in der Umsetzung. Zudem würden neue Unterbringungsmöglichkeiten gesucht.
Der Kreis richtet sich derweil mit der Forderung an Bund und Land, anfallende Aufwendungen zu erstatten. Aber auch Themen wie Rückführungsabkommen mit den Herkunftsstaaten oder die Verteilung von Asylsuchenden in Europa sind Fragestellungen, die auf höheren Ebene gelöst werden müssen, so die Verwaltung.