Kreis Lörrach Viele Mieter suchen

Die Oberbadische
Foto: Guido Neidinger      Foto: Die Oberbadische

Wirtschaft: Wohnbau blickt auf erfolgreiches Geschäftsjahr zurück / 2000 Wohnungsinteressenten registriert

Auf ein erneut erfolgreiches Geschäftsjahr blickt die Wohnbau Lörrach zurück. Geprägt war dieses von der Fertigstellung mehrerer Neubauprojekte und von Sanierungen des Wohnungsbestands.

Von Guido Neidinger

Lörrach. Die Erfolge der Wohnbau – ein Tochterunternehmen der Stadt Lörrach mit Beteiligung der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden – leiten sich aus dem jetzt vorgelegten Geschäftsbericht für das Jahr 2017 ab. Rückblick und Ausblick Danach konnten die neun Mehrfamilienhäuser des sozialintegrativen Wohnquartiers an der Dammstraße mittlerweile bezogen werden. Auf der anderen Seite des Bahndamms wurde die Erneuerung des Quartiers Leibnizweg nach zehnjähriger Sanierungs- und Bauphase abgeschlossen. Auch durch den benachbarten Neubau des Wohnturms „Weitblick“ wurden hier zusätzliche Wohnungen errichtet. Weitere fünf Mietwohnungen entstanden durch Nachverdichtung in der Nordstadt und an der Haagener Straße sowie durch Aufstockung auf dem Salzert. Die Sanierung des Wohnquartiers Teichmatten in Tumringen konnte mit einem Aufwand von 15 Millionen Euro abgeschlossen werden. Entstanden ist hier laut Wohnbau-Geschäftsführer Thomas Nostadt „aus dem früher belasteten Gebiet ein Vorzeigeviertel“.

Die Voraussetzungen für drei Mietwohnungsprojekte konnten geschaffen werden. Im Mättleareal, am Eisweiher (Schopfheim) und auf dem Areal „Weberei Conrad“ werden etwa 200 Wohnungen entstehen. Die Investitionen betragen vor-aussichtlich 75 Millionen Euro.

Um den wachsenden Wohnungsbedarf zu decken, werden angesichts der angespannten Wohnungsmarktsituation in der Region Lörrach weitere Engagements der Wohnbau nötig sein. Wohnungsnachfrage In Lörrach ist die Nachfrage nach Mietwohnungen sehr hoch. Allein bei der Wohnbau sind 2000 Interessenten (Haushalte) vorgemerkt. Gesucht werden Wohnungen aller Größen- und Preisklassen. Überproportional groß ist der Wunsch nach zentral gelegenen Wohnungen. Von den Interessenten wohnen fast die Hälfte nicht in Lörrach, die weitaus meisten im Landkreis Lörrach. Dies zeigt die Attraktivität der Kreisstadt als Wohnstandort. Fast die Hälfte der Interessenten sind Ein-Personen-Haushalte, drei von zehn sind Zwei-Personen-Haushalte. Besonders begehrt sind Zwei- und Dreizimmerwohnungen. Aussichten Nach den Berechnungen des Statistischen Landesamtes muss die Stadt Lörrach in den nächsten 20 Jahren mit einem erheblichen Bevölkerungswachstum rechnen. Noch stärker als die Zahl der Einwohner werden die Haushaltszahlen steigen, voraussichtlich über das Jahr 2035 hinaus. Der Grund liegt in der gesellschaftlichen Entwicklung. In Lörrach ging die durchschnittliche Haushaltsgröße in den vergangenen 50 Jahren von 2,7 auf 2,0 Personen zurück. Ein Überangebot an Wohnraum ist laut Thomas Nostadt im laufenden und im nächsten Jahrzehnt unwahrscheinlich. Mieten Die Mieteinnahmen der Wohnbau haben sich im Jahr 2017 um 469 000 Euro erhöht. Die Steigerungen ergeben sich durch Neubau, Wohnungserwerb, Anmietung neuer Mietwohnungen (415 000 Euro), Mieterhöhungen im Bestand (135 000 Euro) und Minderungen durch Verkäufe und Beendigung von Anmietungsverträgen (-81 000 Euro). 75 Prozent der Mietwohnungen der Wohnbau Lörrach kosten weniger als 500 Euro monatlich. Die Durchschnittsmiete beträgt 6,41 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. 88 Prozent der Mietwohnungen können von Beziehern von Grundsicherung oder Arbeitslosengeld 2 gemietet werden. Mietausfälle/Fluktuation Die Mietausfälle verharrten im vergangenen Jahr auf einem niedrigen Stand. Mietausfälle entstanden lediglich, weil 40 Tiefgaragenstellplätze und zwölf offene Stellplätze nicht vermietet werden konnten. Außerdem gab es kleinere Leerstandsphasen bei Mieterwechseln. Aufgrund der großen Nachfrage standen keine Wohnungen längere Zeit leer. Die Fluktuation (Mieterwechsel) pendelten sich bei rund sieben Prozent (etwa 210) ein. Zahlen Zum 31. Dezember 2017 gehörten der Wohnbau 3023 Wohnungen, 43 gewerbliche Einheiten und 2581 Pkw-Stellplätze. Verwaltet wurden für Dritte 919 Wohnungen, 73 gewerbliche Einheiten und 698 Pkw-Stellplätze.

Die Bilanzsumme des Unternehmens belief sich zum Jahresende 2017 auf 188 Millionen Euro. Das Eigenkapital betrug 31 Millionen Euro (Eigenkapitalquote: 16,4 Prozent). Das Vermögen beträgt 188 Millionen Euro bei einer Schuldenlast von 157 Millionen Euro.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading