PCR: Keine Auswertung vor Ort möglich
Zwar wiesen PCR-Tests die höchste Sensitivität auf, bestätigte im Pressegespräch Thomas Hauer vom Deutschen Beratungszentrum für Hygiene in Freiburg. Die Kliniken seien jedoch nicht in der Lage, sie vor Ort auszuwerten, sie würden deshalb in ein Labor gebracht.
„Dann kann es dauern, bis das Ergebnis da ist. In dieser Zeit müssen Patienten isoliert werden – und dazu haben wir nicht die nötigen Zimmerkapazitäten“, erklärte Hoch. Und weiter: Wenn es in nächster Zeit PCR-Tests gebe, die im eigenen Kliniklabor ausgewertet werden könnten, sei eine Umstellung vorstellbar.
Die Tests, so Hoch, seien jedoch nur ein Teil der Strategie gegen die Ausbreitung des Virus. Beim „geringsten Verdacht“ auf eine Infektion würden selbstverständlich schon jetzt PCR-Tests angeordnet.
24 Todesfälle durch Infektionen innerhalb der Kreiskliniken
Gegenüber der Presse bestätigten die Kreiskliniken, dass seit Beginn der zweiten Corona-Welle 24 Todesfälle dem Ausbruchsgeschehen innerhalb der Krankenhäuser zugeordnet werden könnten. Trotzdem halte man an der eingeschlagenen Teststrategie bei der Aufnahme von Patienten fest. „Wir haben einfach nicht die Kapazitäten, um auf die Ergebnisse spontan durchgeführter PCR-Tests zu warten“, wiederholte Hoch mehrfach.
Nach wie vor bewegt sich die Zahl der Covid-19-Patienten in der Kreisklinik um die 40. Enthalten sind auch Verdachtsfälle, bei denen möglicherweise eine Corona-Infektion vorliegt.
Gestern hatten die Kreiskliniken sechs positive Corona-Befunde unter Patienten und Mitarbeitern am Rheinfeldener Standort bestätigt.
Vorgehen mit Aufsichtsbehörde abgestimmt
Unterdessen bestätigte Landrätin Marion Dammann als Aufsichtsratsvorsitzende der Kreiskliniken, dass das komplette Vorgehen mit dem Gesundheitsamt als fachliche Aufsichtsbehörde abgestimmt sei. Außerdem verwies Dammann darauf, dass das Robert-Koch-Institut in seiner nationalen Teststrategie Antigentests nur unter bestimmten Voraussetzungen als eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Maßnahmen betrachte. Das Institut biete im Übrigen „gewissen Spielraum“ für örtliche Strategien.
Was Lörrach betrifft, so sehen die Verantwortlichen die praktizierte Teststrategie der Kreiskliniken nicht als Sonderweg an. Man werde grundsätzlich daran festhalten. Dammann gegenüber der Presse: „Es ist die Aufgabe der Klinik, immer wieder sorgfältig abzuwägen, wie die Infektionsschutzmaßnahmen sinnvoll ergänzt werden können.“