Kreis Lörrach „Vision nimmt nun Gestalt an“

Die Oberbadische
Der Direktor des Universitätsspitals, Dr. Werner Kübler (links), und USB-Generalsekretär Burkhard Frey pflanzten einen jungen Apfelbaum vor den Neubau, womit Gesundheit, Erkenntnis und Ertrag symbolisiert werden soll. Foto: Marco Fraune Foto: Die Oberbadische

Grenzüberschreitendes Gesundheitszentrum „ambulo“ eingeweiht / Universitätsspital Basel in Lörrach aktiv

Von Marco Fraune

Kreis Lörrach. Das grenzüberschreitende Gesundheitszentrum „ambulo“ in Lörrach ist gestern offiziell eingeweiht worden. „Damit wird die grenzüberschreitende Medizin zur realen Tatsache“, freute sich der Direktor des Universitätsspitals Basel (USB), Werner Kübler. Bei dem 15-Millionen-Projekt trat das USB erstmals als Bauherr jenseits der Landesgrenzen auf – und trägt zwei Drittel der Investitionskosten.

Beteiligt am neuen Gesundheitszentrum sind neben dem USB auch die Onkologie und Endoskopie Dreiländereck sowie die private Investorengesellschaft Vivonco. Das Grundstück neben dem Kreiskrankenhaus Lörrach ist von diesem zur Verfügung gestellt worden. „Salus aegroti suprema lex – eine sektorenübergreifende, interdisziplinäre Zusammenarbeit zum Wohle der Patienten, besonders der Krebspatienten, das ist für mich das ambulo“, erklärte Jan Knoblich als Vertreter der Onkologie Dreiländereck. Der USB-Direktor Kübler verspricht für die Strahlentherapie „Engagement und Professionalität wie es am Unispital Basel üblich ist“.

Dass die Realisierung des Neubaus vor allem durch Gesetze und bürokratische Hürden nicht einfach war, wurde schon beim Richtfest im September vergangenen Jahres deutlich und Beteiligte ließen dies auch bei der Einweihung erneut durchblicken. Gestern überstrahlte die Freude der Realisierung letztlich aber alles, wurde auch aus der Festrede von Knoblich deutlich: „Nach langen, oft anstrengenden Jahren der Planung hat meine Vision eines ambulanten Zentrums nun Gestalt angenommen.“

Die Patienten sollen damit nun einen einfacheren Zugang zur hochspezialisierten Gesundheitsversorgung ohne Behinderung durch Landesgrenzen erhalten. Zwischen 450 bis 500 Patienten, die fast ausschließlich aus dem Landkreis Lörrach kommen, könnten nun im neuen Onkologischen Zentrum zur Strahlentherapie gehen, hatte Kübler im Gespräch mit unserer Zeitung schon die Größenordnung aufgezeigt.

Das USB mit der Strahlentherapie und die Onkologie Dreiländereck bilden den Kern des Projektes. Das Medizinische Versorgungszentrum (MVZ) mit den Disziplinen der Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie sowie Neurochirurgie zählt ebenso dazu wie bei der Onkologie Dreiländereck eine integrierte Gastroenterologieeinheit.

Das Erdgeschoss präsentierte sich gestern zwar noch fast als Rohbau, doch für die Vermietung stehe man in „intensiven Gesprächen“, erklärte die MVZ-Geschäftsführerin Heike Jost auf Nachfrage unserer Zeitung. Ziel sei, durch die Auswahl des richtigen Mieters eine Erweiterung des Netzwerkes zu erreichen.

Für die strukturelle Etablierung eines übergreifenden onkologischen Zentrums als Verbindung von ambulanter und stationärer Betreuung seien weitere Anstrengungen erforderlich, erinnerte zudem Knoblich in seiner Rede.

Schon jetzt sprach Landrätin Marion Dammann von einem „grenzüberschreitenden Vorzeigeprojekt“ und einem echten Zugewinn. Außerdem wachse die Region dadurch noch ein Stück näher zusammen. Lörrachs Oberbürgermeisterin Gudrun Heute-Bluhm sieht in „ambulo“ zudem „einen wichtigen Standortfaktor“ für Lörrach.

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