In aller Regel handle es sich bei den Tätern um Alkoholisierte oder Drogenabhängige. „Wenn wir von Umstehenden gerufen werden, weil jemand betrunken am Boden liegt und Hilfe brauchen könnte, rücken wir aus und schauen zunächst, was Sache ist“, beschreibt Bordemann die Vorgehensweise. „Wird der Betroffene dann aggressiv, ziehen wir uns zurück.“ Zahlen, wie oft so etwas vorkommt, habe er keine. Gefühlt hätten solche Vorfälle über einen längeren Zeitraum von zehn Jahren betrachtet aber zugenommen.
Ähnlich stellt sich die Situation in der Notaufnahme dar. Marion Steger, Sprecherin der Kliniken des Landkreises Lörrach, bezeichnet das Thema als Dauerbrenner. Als Knackpunkt sieht sie dabei den Umstand, dass Patienten in der Notaufnahme nach Dringlichkeit der Fälle eingestuft würden und Menschen, die zuviel getrunken haben, dann je nach Grad der Auslastung auch warten müssten. „Da kommt es vor, dass die Betroffenen laut und beleidigend werden“, sagt Steger. Genaue Zahlen werden nicht erhoben. Wenn aber zu bestimmten Zeiten – etwa während eines Fußball-Länderspiels in Basel oder jetzt während der Fasnacht – erfahrungsgemäß mehr Alkoholisierte in der Notaufnahme landen, werde das Personal aufgestockt. Hinzu komme eine gute Zusammenarbeit mit der Polizei.
Dass diese selbst zunehmende Respektlosigkeit und Gewalt erfährt, ist auf Nachfrage unserer Zeitung bei Dietmar Ernst, Polizeisprecher für den Landkreis Lörrach, zu erfahren. „Diese negative Erfahrung machen wir schon länger. Die Zahlen auf der einen und Berichte der Kollegen auf der anderen Seite sprechen eine deutliche Sprache.“ In der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) würden seit einigen Jahren Delikte im Bereich „Gewalt gegen Polizeibeamte“ gesondert erfasst.