Kreis Lörrach Waidleute machen geringe Beute

Die Oberbadische
Jagen unter Coronabedingungen ist nicht einfach: Nur zwei Wildschweine liefen den Jägern im Revier Brombach/Adelhausen am Samstag vor die Flinte. Foto: Ralph Lacher Foto: Die Oberbadische

Dinkelbergjagd: Strecke fällt vergleichsweise mager aus / Grund: weniger Jäger, Hunde und Treiber

Die Drückjagd im Revier Dinkelberg am Samstag war „wie fast alles in diesen ungewöhnlichen Zeiten ungewöhnlich“, sagt der Revierleiter dieses großen Jagdbereichs im Dreiländereck, Arnulf Braun. Aufgrund der Kontaktbeschränkungen und Hygienevorschriften zogen weniger Jäger aus, die außerdem weniger Wild zur Strecke brachten.

Von Ralph Lacher

Kreis Lörrach. Primärziel war, die Zahl an Wildschweinen zu reduzieren. Das gelang aber nicht im gewünschten Umfang, wie der Revierleiter beim Blick auf die Strecke einräumt. Erlegt wurden nämlich nur 14 Wildschweine, dazu 94 Rehe und sieben Füchse. Damit müsse man aber zufrieden sein, wenngleich die Zahlen im Vorjahr anders ausfielen. Damals waren es 46 Wildschweine, 77 Rehe und 25 Füchse, die geschossen wurden.

Dieses Minus erklärt sich aus der Tatsache, dass coronabedingt von den 28 Revieren auf dem Dinkelberg – also von Lörrachs Höhen bei Brombach bis nach Schwörstadt mit etwa 15 000 Hektar – nur 20 Reviere teilnahmen. 223 Jäger, 120 Treiber sowie 62 Hunde waren es am Samstag. Vor Jahresfrist waren es noch mehr doppelt so viele gewesen.

Vor allem die deutlich reduzierte Hundezahl habe für die geringe Menge an geschossenem Schwarzwild gesorgt, erklärt Braun. Denn die Wildschweine würden eigentlich nur von Hunden wirklich aufgeschreckt. Das bestätigt auch der Brombacher Jagdpächter Thomas Glinski. „Wildschweine sind sehr intelligente Tiere. Sie erkennen etwa, ob es sich beim Menschen im Wald um einen Spaziergänger, Jogger oder aber um Jäger handelt“, sagt Glinski. Den Jäger erkenne das Wildschwein etwa am Geräusch, das das mitgeführte Jagdutensil – Gewehr, Munition, Messer – erzeugt sowie am vergleichsweise schweren Tritt der Stiefel, erklärt der erfahrene Waidmann. „Und auch zwischen einem Holzmacher-Traktor oder einem Jeep, wie wir Jäger sie üblicherweise fahren, wissen die Schwarzkittel zu unterscheiden“, so Glinski.

Doch auch in Coronazeiten wollen die Waidleute nicht nachlassen und versuchen, den Wildschweinbestand zu reduzieren. Denn diese richten im Kulturland große Schäden an und sorgen für Ausfälle in der Landwirtschaft. Diese Ertragsausfälle bei den Landwirten müssen wiederum die jeweiligen Jagdpächter bezahlen.

Wie Braun und Glinski darlegen, wolle man so aber auch einem Ausbruch der afrikanischen Schweinepest hierzulande vorbeugen.

„Wir müssen aber mit diesem Ergebnis zufrieden sein“, resümierte Braun. Der Dinkelberg-Revierleiter konnte an der Jagd selbst diesmal selbst gar nicht teilnehmen. Grund dafür waren die strengen französischen Corona-Reisebeschränkungen. Braun lebt nämlich in Rosenau im Elsass.

Zufrieden ist er mit dem ihm übermittelten Verhalten der Menschen im Revier Dinkelberg. Obwohl es ein wunderschöner Frühwinter-Tag war, hielten sich die Spaziergänger an die Absperrungen der Jagenden. Die waren coronabedingt alle gemäß einem ausgeklügelten Hygenekonzept mit Abstand, in Zweier-Gruppen und Mund-Nasen-Schutz unterwegs. Verzichtet wurde außerdem auf das ansonsten übliche „Streckelegen“ mit abschließendem gemütlichen Beisammensein.

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