Kreis Lörrach Weder optimal noch schlecht

Die Oberbadische
Der wiedergewählte Vorstand der Kreisjagdvereinigung um Landesgeschäftsführer Erhard Jauch (v.li), Marco Balmelli, Dietrich Brombacher, Thomas Vogl, Ralf Herzog, Thomas Sattler und Beisitzer Roland Heller. Foto: Ines Bode Foto: Die Oberbadische

Badische Jäger: „Viel erreicht, was nicht absehbar war“

Kreis Lörrach (ib). Eine Gnadenfrist gewährt der Gesetzgeber beim neuen Jagdgesetz zum Reizthema „Fütterung von Schalenwild im Winter“, gab Dr. Erhard Jauch, Geschäftsführer des Landesjagdverbandes, im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Badischen Jäger in Tegernau bekannt – in der nächsten Frostperiode dürfen Futterkrippen noch gefüllt werden.

Schalenwild findet in Höhenlagen zu wenig natürliches Futter. Zudem kommen Tiere wegen des Tourismus nicht zur Ruhe. Fluchtsituationen bedeuten Stress für ohnehin geschwächte Organismen, sagen die Jäger. Das Fütterungsverbot war nur eine Kritik am neuen Jagdgesetz, gegen das die Jäger kürzlich vor dem Landtag demonstrierten. Tausende zeigten Flagge, darunter 150 Jäger des Kreises.

Die starke Präsenz des Hegerings Oberes Wiesental lobte Kreisjägermeister Dietrich Brombacher. Allerdings habe der Stuttgart-Besuch 3000 Euro verschlungen.

Um an Versprechen seitens der Politik im Wahljahr 2016 zu erinnern, erstelle der Jagdverband ein Positionspapier, so Jauch. Er wies hin, bezüglich künftiger Winter-Fütterung sollen Reviernachbarn Konzeptionen vorlegen. Zudem gelte die Bejagung von Füchsen nicht mehr ganzjährig. Gestrichen sei der Jagdclub, Ersatz finde man in Wildtierschützern, so Jauch weiter.

Mitsprache fällt weg

Auch falle die Mitsprache der Gemeinden bei Wildunfällen weg (moniert vom Gemeindetag). „Zu einigen haben sich jetzt nur Jagdpächter und Geschädigter“, betonte der Geschäftsführer. Die Meldepflicht indes laufe über Rathäuser. Schätzungen von Wildschäden würden jetzt nicht mehr per Ehrenamt, sondern per Schadensberater erfolgen. Hier wie anderweitig gelte, „abzuwarten, wie es laufe“.

Zum immensen Zwist im Zuge der Gesetzesnovellierung von Jägern sowie Politikern, Tier- und Naturschützern resümierte Jauch, dass man vieles erreicht habe, was nicht absehbar war. Neue Varianten seien nicht optimal, aber auch nicht so schlecht.

Die Bilanz des Kreisjägermeisters widmete sich gleichfalls der „Durchführungsverordnung“ als größte Herausforderung der 60-jährigen Geschichte der Badischen Jäger Lörrach. Der nächste Schritt sei jetzt, Jagdvorstände und Gemeinden zu informieren. Schulungen gelten den sechs Hegeringleitern. Auszubilden seien Wildschadenschätzer. Erhöhte Nutzerfrequenz erwarte man am Schießstand in Wehr. Ein Aspekt der neuen Schießpflicht sei bleifreie Munition.

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