Auch Rüdlin bestätigt, dass die große Hitze und Trockenheit den jungen Anlagen ordentlich zugesetzt haben. Insgesamt seien jedoch die Reben in einem guten Zustand. Was den Lesezeitpunkt anbelangt, den die Genossenschaften in der kommenden Woche bei ihren Herbstversammlungen festlegen wollen, meint der Geschäftsführer der Bezirkskellerei: „Nur durch partnerschaftliches Arbeiten Hand in Hand sind wir als Genossenschaft in der Lage, die Fülle an Lagen zum richtigen Zeitpunkt einzubringen.“ Gerade die frühen Lagen muss man laut Rüdlin verstärkt im Auge behalten.
Der Altweiler Winzer und Kellertechniker Claus Schneider spricht von einer extrem kurzen Zeit, die es zwischen Austrieb und Blüte gab. Dadurch sei auch die Arbeitsperiode in den Reben kurz gewesen. Weil die Rebstöcke voller Trauben hingen, mussten die Winzer im Interesse der Qualität die Menge „aufs Normalmaß“ reduzieren.
Die Betriebsphilosophie von Schneider ist es nach eigenen Angaben auch, nicht zu alkoholbetonte Weine auszubauen. Denn alkoholärmere, frische Weine seien am Markt verstärkt gefragt. Gutedelweine mit einem Alkoholgehalt von elf und elfeinhalb Volumenprozent strebe er an. Daher sei es wichtig, keine überreifen Trauben zu ernten.