Ein weiterer Fokus an der Realschule liegt auf der Berufsorientierung, die indirekt bereits in der fünften Klasse beginnt. „Schüler mit einer Gymnasialempfehlung, die anschließend auf ein berufliches Gymnasium wechseln wollen, können an der Realschule genauso glücklich werden wie solche, die direkt nach der Mittleren Reife eine Ausbildung beginnen wollen“, sagt Bigler.
Gymnasium
Das allgemeinbildende Gymnasium führt auf direktem Wege zum Abitur. „Das Ziel ist eine breite und vertiefte Allgemeinbildung und das Erreichen der Studierfähigkeit“, sagt Volker Habermaier, Schulleiter am Georg-Büchner-Gymnasium in Rheinfelden. „Richtig am Gymnasium sind grundsätzlich Kinder mit Gymnasialempfehlung“, betont Habermaier. Schließlich sei auf diese Empfehlung im Normalfall Verlass. Am Gymnasium wird im Vergleich zu den anderen Schulen eine theoretischere und fundiertere Ausbildung in Hinblick auf die spätere Studierfähigkeit der Schüler geboten. Zwei bis drei Fremdsprachen und intensiver Naturwissenschaftsunterricht gehören am Gymnasium dazu. „Auch für viele nicht-akademische Berufe braucht man heute das Abitur“, erklärt Habermaier. Beispielsweise bei Ausbildungen im Bankwesen ist die Fachhochschulreife erwünscht. „Außerdem zeigt ein gutes Abitur, dass man sich auf einem hohen Niveau behaupten kann“, so der Schulleiter.
Gemeinschaftsschule
Für Eltern, die nach der vierten Klasse keine Entscheidung über die weiterführende Schule treffen können, ist die Gemeinschaftsschule eine Option: „Ein großer Vorteil der Gemeinschaftsschule ist, dass die Abschlussentscheidung der Eltern aufgeschoben wird“, erklärt David Weber, Schulleiter der Lörracher Albert-Schweitzer-Gemeinschaftsschule (ASG). In verschiedenen Niveaustufen werden die Schüler an der ASG unterrichtet – die meisten Lehrer der Schule sind Realschullehrer, es gibt aber auch einige Werkrealschul- und Gymnasiallehrer. Die Entscheidung, welchen Abschluss das Kind machen soll, wird erst in der zweiten Hälfte des achten Schuljahrs getroffen. An der Gemeinschaftsschule können der Haupt- und Realschulabschluss abgelegt werden.
„Der einzelne Schüler wird auf einem Niveau unterrichtet, sodass er mitkommt und das bekommt, was er braucht“, meint Weber. „Das Stärken und Fördern der Schüler steht im Zentrum.“ Ein solidarischer Gemeinschaftsansatz ist außerdem Fokus an der Gemeinschaftsschule. Für Schüler, die das Abitur machen wollen, empfiehlt sich nach der zehnten Klasse der Besuch eines beruflichen Gymnasiums.