Kreis Lörrach Wenn Veränderung ausbleibt

Die Oberbadische
Der Vortrag zum Thema Nichtveränderung lockte zahlreiche Gäste aus psychologischen und sozialen Berufsfeldern aus ganz Baden-Württemberg und der Schweiz zum Fachtag ins Landratsamt Lörrach. Foto: zVg

Fachvortrag: Sozialpädagoge Andreas Wahlster referierte.

Kreis Lörrach - Profis in Therapie, Beratung und Sozialarbeit sehen sich laut einer Mitteilung des Landratsamts immer wieder mit Ratsuchenden konfrontiert, die sich trotz aller gut gemeinten Bemühungen nicht verändern und ihr problematisches Verhalten beibehalten. Neben verstärkten Anstrengungen resultieren daraus Enttäuschung, Ärger und Erschöpfung auf Seiten der Fachleute.

Fachvortrag: „Was tun, wenn sich nichts tut?“

Der Fachbereich Jugend & Familie des Landkreises Lörrach lud vergangene Woche gemeinsam mit dem Jugendamt Waldshut und der Ohlebusch Gruppe, die in ganz Baden-Württemberg unter anderem im Bereich Jugendhilfe tätig ist, zum Fachvortrag „Was tun, wenn sich nichts tut? Zum Umgang mit dem Phänomen Nichtveränderung“ ins Landratsamt Lörrach ein.

Die große Zahl der Gäste aus psychologischen und sozialen Berufsfeldern aus ganz Baden-Württemberg und der Schweiz wurden durch die Vertreter der drei kooperierenden Institutionen, Udo Wegen, Ulrich Friedlmeier und Rainer Ohlebusch begrüßt.

Psychotherapeut mit großer Erfahrungsbreite

Der Fachvortrag des Therapeuten Andreas Wahlster zum Anteil der Profis an der Nichtveränderung stimmte die professionelle Zuhörerschaft gleich zu Beginn nachdenklich. Seit dem 1979 ist er den Angaben zufolge in der „Offenen Jugendarbeit“ an sozialen Brennpunkten, in der Gemeinwesenarbeit sowie in der stationären psychiatrischen Klinikversorgung tätig. Auch die Sozialarbeit mit Suchtmittelabhängigen, sowie die Familien- und Psychotherapie mit psychisch kranken Rechtsbrechern und die psychotherapeutische Arbeit in freier Praxis zählen zu seinen beruflichen Betätigungsfeldern.

Systemische Perspektive auf das Phänomen

Der Sozialpädagoge stellte bei seinem Fachvortrag zunächst die systemische Perspektive auf das Phänomen der Nichtveränderung vor.

Er erläuterte laut Mitteilung an praktischen Beispielen und Übungen, auf welche Weise Hilfe und Kontrolle, als zwei Formen einer professionellen Beziehung, vermischt werden und wie sich dies auf alle Beteiligten in der Beratung auswirkt.

Schließlich eröffnete der Experte Wahlster die Perspektive, wie Veränderungsprozesse angeregt werden können und wie der innere „Widerstand“ der sich nicht verändern könnenden Klienten als Ressource für Veränderungen genutzt werden kann.

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