Projektförderung: Neben der Einzelfallhilfe werden soziale Einrichtungen mit Zuschüssen von knapp 60 000 Euro unterstützt
Kreis Lörrach - Rund 500 bedürftige Einzelpersonen und Familien erhalten Unterstützung durch die Aktion „Leser helfen Not leidenden Menschen“ unserer Zeitung. Außerdem erhalten soziale und karitative Einrichtungen Zuschüsse zur Föderung ihrer Arbeit und von Projekten.
Schwerpunkt ist in diesem Jahr das Thema Behinderung, es werden aber nicht ausschließlich Initiativen und Projekte in diesem Bereich unterstützt.
„Wir sind am Ziel unserer rund zwölfwöchigen Aktion angelangt. In dieser Zeit haben wir ungefähr 205 000 Euro an Spendengeldern eingenommen“, sagte der Vorsitzende des Vereins „Leser helfen ...“ und Chefredakteur des Verlagshauses Jaumann, Guido Neidinger.
Am vergangenen Donnerstag überreichte er Schecks in Höhe von 30220 Euro an insgesamt 14 Institutionen.
Schecks über weitere 27 000 Euro wurden bei den Benefizveranstaltungen „Binzener Runde“ und der Zirkusgala „Salto Sociale“ speziell zum diesjährigen Schwerpunktthema überreicht.
Mit 5000 Euro aus dem Erlös der Benefiz-Kurzfilmmatinée wurde bereits die Familie der am Rett-Syndrom erkrankten Lea aus Lörrach unterstützt, die damit das Badezimmer barrierefrei umbauen konnte. An diesem größeren Projekt haben sich auch die Vereine Chinderlache und Kinderlachen mit Spenden beteiligt und auch das Baugeschäft Munz hat den Umbau großzügig unterstützt.
Leben und Wohnen, Lörrach (10 000 Euro): Die Einrichtung kümmert sich um schwerst mehrfachbehinderte Menschen (siehe Seite 9).
Tempus fugit, Lörrach (10 000 Euro): Das Freie Theater beschäftigt mit Erwin Engeser einen Mitarbeiter als Theaterkoch der mit Trisomie 21 (Down Syndrom) geboren wurde. Mit dem Zuschuss kann für ihn acht Monate lang die notwendige Assistenz finanziert werden.
St. Josefshaus, Rheinfelden-Herten (5 000 Euro): Der Zuschuss der Aktion „Leser helfen ...“ soll für Musiktherapie und die Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit der Bewohner eingesetzt werden.
„Miteinander-Festival“, Lörrach (2000 Euro): Das Geld wird für die Vorbereitung und Ausrichtung der Veranstaltung verwendet, die am 20. Juni in Lörrach im Alten Wasserwerk stattfindet.
Haus Engels, Bad Bellingen-Hertingen (5000 Euro): Teilhabe ist in aller Munde, ein wichtiger Bestandteil davon ist die Mobilität. Ausflüge, Einkaufen, Arzt- oder Kinobesuch sind auf dem Dorf mit schlechter ÖPNV-Anbindung für Menschen mit Behinderung natürlich doppelt schwierig. Das Geld wird für die Ersatzbeschaffung des in die Jahre gekommenen Transporters verwendet.
bwlv, Lörrach (3000 Euro): Der Zuschuss wird zu einem Teil für die Drehscheibe, ein niedrigschwelliges Angebot für langjährige Suchtkranke mit einem täglichen Mittagstisch verwendet, Unter anderem für die Finanzierung eines Minijobs. Außerdem wird die Fachstelle Sucht als Beratungsstelle für den Landkreis mit dem Schwerpunkt Alkohol und Glücksspiel gefördert. Hier steht unter anderem die Renovierung von Gruppenräume an.
Telefonseelsorge Lörrach-Waldshut (2500 Euro): Die bundesweit einzige Telefonseelsorge mit ausschließlich ehrenamtlichen Mitarbeitern. 150 Ehrenamtliche sind in Zusammenarbeit mit der Telefonseelsorge Freiburg rund um die Uhr erreichbar. Die Spende wird unter anderem für die Aus- und Fortbildung der Ehrenamtlichen verwendet.
Lebenshilfe, Lörrach (2500 Euro): „Das Geld wollen wir für das Thema Kommunikation verwenden. Für viele Menschen, die wir betreuen ist es nicht so einfach ihre Wünsche und Bedürfnisse kund zu tun“, erklärt Geschäftsführer Philipp Bohner. Unter anderem werden zu diesem Zweck digitale Hilfsmittel wie iPads und Eye-Tracker angeschafft.
Werksiedlung St. Christoph/Christophorus-Gemeinschaft, Kandern (2000 Euro): Das Geld kommt den Menschen zu gute, die der Verein begleitet. Ein konkretes Projekt steht noch nicht fest. Verein für Menschen mit Körperbehinderung, ehemals Spastikerverein Kreis Lörrach (2000 Euro): Das Geld wird unter anderem für das inklusive Wohnungsprojekt verwendet, das in Tumringen entsteht.
Rollifreunde Weil am Rhein (2000 Euro): Große Freude bei Rosa Kammerling der Gründerin und Vorsitzenden der Rollifreunde über den unerwarteten Geldsegen. Dieser soll den Aktivitäten der Mitglieder zugute kommen, sei es doch schwierig bei Ausflügen passende Busse für Rollstuhlfahrer zu finden, erklärt sie.
Berghaus Johannes, Malsburg-Marzell (2000 Euro): „Wunsch der Kinder und von uns angedacht sind die Neubeschaffungen von Spiel- und Sportgeräten und dafür möchten wir die Spende 2020 verwenden“, sagt Dorothea Nementz. In der Geborgenheit und der familiären Atmosphäre der Internatsschule „Berghaus Johannes“ in Kaltenbach können sich seelenpflege-bedürftige Kinder und Jugendliche durch individuelle Betreuung weiterentwickeln und den Weg zu mehr Selbstständigkeit finden.
Förderverein Leopoldschule, Weil am Rhein (2000 Euro): Der Verein bietet unter anderem erlebnispädagogische Projekte für Jungen und Mädchen in der siebten und achten Klasse an. Darüber hinaus unterstützt der Förderverein die Hausaufgabenbetreuung sowie verschiedene Lernprojekte am Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum in Weil am Rhein an.
Pro familia, Lörrach (2000 Euro): Was ist verliebt sein? Was ist Freundschaft? Das sind Fragen, die sich auch Menschen mit Behinderungen stellen. Antworten soll das Projekt „Sexualität und Behinderung“ mit seinen Workshops. bieten.
Kinderschutzbund Lörrach (1200 Euro): Mit der Spende unterstützt der Kinderschutzbund den Workshop „KörperWunderWerkstatt/My fertility matters“ an Lörracher Schulen, die von zertifizierten und kostenpflichtigen Referentinnen durchgeführt werden. Das Projekt behandelt das Thema Pubertät und hat eine werteorientierte Sexualprävention zum Ziel.
Tafel, Lörrach (1020 Euro): Für 36 der 80 ehrenamtlichen Helfer wurden drei Logen beim Lörracher Weihnachtscircus gebucht. „Unsere Helfer arbeiten in der Regel immer in festen Teams, so haben unsere engagierten Mitarbeiter eine Gelegenheit, sich auch über die Teamgrenzen einmal kennenzulernen“ sagt Angelika Kiefer. Diakonisches Werk, Schulsozialarbeit (1000 Euro): Das Geld wird für das Mädchenwanderprojekt „Raus aus dem Alltag“ verwendet .
Sozialstation Schopfheim (1000 Euro):Mit dem Zuschuss wird eine Freizeit für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen unterstützt. Gerade Menschen mit dementen Angehörgien würden gerne nach Jahren wieder einmal in den Urlaub fahren, scheuen jedoch den damit verbundenen Aufwand.
Kinderschutzbund Schopfheim (1000 Euro): Der Kinderschutzbund finanziert mit dem Zustupf unter anderem die Hausaufgabenbetreuung an verschiedenen Schulen im Wiesental.
Weitere Hilfen
Spontan hat die Hilfsaktion der Familie der kürzlich in der Lörracher Nordstadt getöteten Frau 1000 Euro gespendet. Weitere Zuschüsse werden im nächsten Jahr in Absprache mit sozialen und karitativen Institutionen und Einrichtungen vergeben. Darüber hinaus werden aus den eingegangenenen Spenden Rücklagen gebildet um bei Bedarf spontan helfen zu können.
