Kreis Lörrach Wie die Wärmewende gelingen kann

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Der Landkreis Lörrach hat 2022 gemeinsam mit allen 35 Städten und Gemeinden einen interkommunalen Wärmeplan verabschiedet, der eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 anstrebt. Foto: Pixabay

Die Projektgruppe des Landkreises informiert sich über innovative Fernwärmelösungen in der Schweiz.

Auf Einladung der Energie Ausserschwyz AG haben Vertreter aus Kommunen, Industrie sowie von Energieversorgungsunternehmen des Landkreises Lörrach dieser Tage einen praxisnahen Einblick in eine der fortschrittlichsten Fernwärmeanlagen der Schweiz gewonnen.

Die Energiezentrale in Galgenen stehe beispielhaft für eine moderne, nachhaltige und regional verankerte Wärmeversorgung – und diene dem Landkreis Lörrach als wertvolle Orientierung für die eigene Wärmewende, wie es in einer Mitteilung heißt. Mehrere kreisangehörige Städte und Gemeinden untersuchen derzeit gemeinsam mit dem Landkreis, dem Zweckverband Breitbandversorgung und verschiedenen Unternehmen die Machbarkeit eines Wärmeverbunds am Hochrhein, am Oberrhein und im Wiesental.

Besonders beeindruckt zeigten sich die Teilnehmenden von der Dimension und Leistungsfähigkeit der Fernwärmeinfrastruktur in Galgenen. Das Fernwärmenetz der Energie Ausserschwyz AG erstreckt sich über 27 Kilometer und versorgt rund 7000 Haushalte mit erneuerbarer Wärme. Grundlage der Wärmeproduktion ist ein konsequent nachhaltiger Brennstoffeinsatz: 87 Prozent der eingesetzten Energie stammt aus Altholz, 12,4 Prozent aus Frischholz und lediglich 0,6 Prozent aus Heizöl. Bemerkenswert: 96 Prozent des eingesetzten Holzes wird in der Schweiz gewonnen – das stärkt die regionale Wertschöpfung und reduziert CO₂-Emissionen durch kurze Transportwege.

Der Landkreis Lörrach hat 2022 gemeinsam mit allen 35 Städten und Gemeinden einen interkommunalen Wärmeplan verabschiedet, der eine klimaneutrale Wärmeversorgung bis 2040 anstrebt. Damit zählt der Landkreis bundesweit zu den Vorreitern. Für jede Kommune wurden individuelle Berichte erstellt, die den lokalen Wärmebedarf, erneuerbare Energiepotenziale sowie konkrete Umsetzungsszenarien analysieren.

Zur Umsetzung dieser Strategie wird laut Landratsamt derzeit eine Machbarkeitsstudie für einen regionalen Wärmeverbund Oberrhein – Hochrhein – Wiesental erstellt, die durch den Bund gefördert wird. Zudem informiert der Landkreis gemeinsam mit der Energieagentur Südwest GmbH Bürger aktiv über Themen wie Gebäudesanierung und Heizungsmodernisierung – durch Kampagnen, Veranstaltungen und individuelle Beratungsangebote.

„Die Besichtigung der Energiezentrale in Galgenen hat uns gezeigt, wie eine nachhaltige Wärmeversorgung mit regionalen Ressourcen in großem Maßstab funktionieren kann – ein Modell, das auch bei uns Potenzial hat. Auch die unternehmerischen Fragestellungen, die sich in einem solchen Gemeinschaftsprojekt stellen, sind für den Landkreis sehr interessant“, sagte Erster Landesbeamter Ulrich Hoehler.

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