Fachbereichsleiter Reinhard Zahn leitete mit einer kurzen Zusammenfassung in die vergangenen zehn Jahre ein. Die Flüchtlingsbewegung 2015/2016 sei der Startpunkt im Landkreis gewesen, durch eine zentrale Stelle mit Expertise tätig zu werden. „In sechs bis zwölf Monaten haben wir eine Struktur für 24 Gemeinschaftsunterkünfte mit 20 Hauptamtlichen aufgebaut. Daraus hat sich dann der Fachdienst entwickelt“, berichtete Zahn. Vier der Bereiche wurden näher vorgestellt. Aus dem lokalen Traumanetzwerk wurde bald ein psychosoziales Zentrum – eines von nur 49 in Deutschland. Lörrach glänzt durch die Tatsache, gleich zwei approbierte psychologische Fachkräfte mit Taru Tschan und Sabine König zu haben. Mit vielen Kurztherapien wird möglichst vielen Klienten geholfen, die Wartezeiten sind dadurch kürzer. Im Krisenmanagement für auffällige Flüchtlinge werden viele Probleme in Einzel- und Gruppenarbeit frühzeitig angegangen.
Praktische Lebenshilfe geleistet
Lörrachs Integrationsmanager Matthias Bächle sprach stellvertretend für seine Nachfolger bei der Caritas: „Zum Teil leistet man hier praktische Lebenshilfe. Zeigt Kochen und Putzen. Gibt den Menschen ein wenig Struktur im Tagesablauf. Mit einem Job kommen dann auch Stolz und Würde zurück“, betonte Bächle. Dem stimmte Muhterem Aras zu: „Arbeit oder Schule sind die beste Möglichkeit für Integration. Ein selbstbestimmtes Leben zu führen ist für alle erstrebenswert. Hier sollten wir manchmal weniger Regeln aufstellen.“ Der Weg führte sie auch zur Schöpflin Stiftung. Bei einem Rundgang über das Gelände in Lörrach-Brombach erhielt sie unter anderem Einblick in das Konzept der Schöpflin Schule, informierte sich über die Arbeit des Suchtpräventionszentrums Villa Schöpflin und ließ sich Veranstaltungen und Angebote des Werkraums Schöpflin sowie des soziokulturellen Mit-machorts Fabric erläutern.