Kreis Lörrach Wohnen wird immer teurer

Die Oberbadische
Gerade in Lörrach ist der Druck auf den Immobilienmarkt sehr hoch. Foto: Kristoff Meller Foto: Die Oberbadische

Kampagne: Caritas setzt sich für bezahlbaren Wohnraum ein

Kreis Lörrach (wer). Wohnraum wird immer teurer: Diesem Thema widmet sich die Caritas-Kampagne 2018 „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ als Teil der dreijährigen Caritasinitiative zum gesellschaftlichen Zusammenhalt (2018 bis 2020). Im heimischen Kreis wird der Wohlfahrtsverband hierzu zahlreiche Veranstaltungen anbieten. „Die Kampagne soll verdeutlichen, dass jeder Mensch ein Recht hat auf einen privaten Schutzraum, und das zu bezahlbaren Preisen“, wie Gudrun Schemel, Caritas-Geschäftsführerin im Kreis Lörrach, am Donnerstag im Rahmen eines Pressegesprächs erklärte.

Ein Zuhause sei mehr als ein Dach über dem Kopf. „Hier geht es um Lebensqualität, Geborgenheit und Teilhabe.“ Doch insbesondere in den Städten spitze sich die Lage aufgrund steigender Miet- und Immobilienpreise immer weiter zu. Betroffen seien insbesondere Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen, die einen Verdrängungseffekt an Stadtränder erleben würden, wie Schemel betonte. Laut Caritas ist es nicht hinnehmbar, die Konzentration von Armut in innenstadtfernen Quartieren zuzulassen, während sich das Innere der Stadt zu einem Ort des Wohlbefindens und Wohlstands entwickelt.

Schlecht für den gesellschaftlichen Zusammenhalt

„Das ist schlecht für den Zusammenhalt der Gesellschaft und schafft Verwerfungen, deshalb brauchen wir in den Innenstädten dringend bezahlbaren Wohnraum“, machte Schemel deutlich.

Laut der Caritas-Studie „Menschenrecht auf Wohnen“ sehen vier von fünf Befragten in hohen Wohnkosten ein erhebliches Armutsrisiko, drei Viertel betonen, es sei wichtig das Menschenrecht auf Wohnen für alle zu gewährleisten, verweist die Geschäftsführerin auf die Tatsache, dass in den 77 deutschen Großstädten zwei von fünf Haushalten bereits mehr als 30 Prozent ihres Nettoeinkommens für ihre Kaltmiete ausgeben müssen.

Steigende Mieten erhöhen nicht nur das Armutsrisiko, sondern beeinträchtigen auch massiv die Entwicklungschancen von Kindern – ein Zusammenhang, der auch in der heimischen Beratungsstelle nahezu täglich erlebt wird, weiß Schemel. Zudem würden erwachsene Kinder nicht mehr ausziehen können, und die dauernde Angst vor einem Wohnungsverlust wirke sich negativ auf die Gesundheit Betroffener aus. Die Politik sei daher in der Pflicht, meint Schemel und fordert eine soziale und bedarfsorientierte Wohnungspolitik. Der soziale Wohnungsbau müsse deutlich ausgeweitet werden. Weitere Forderungen beziehen sich auf eine besondere Berücksichtigung gemeinnütziger Bauträger bei der Grundstücksvergabe und eine frühzeitige Beteiligung von Einwohnern bei der Nachverdichtung von Stadtteilen, um die Akzeptanz zu erhöhen. Und: Die soziale Bindungsdauer von geförderten Wohnungen muss auf etwa 30 Jahre erhöht werden.

Unter dem Motto „Jeder Mensch braucht ein Zuhause“ steht auch die Jahresbegegnung am Donnerstag, 19. April. Diese beginnt um 17 Uhr mit einer Andacht in der Lörracher Kirche St. Peter, Haagener Straße 95.

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