Kreis Lörrach Wohnungskrise spitzt sich zu

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Laut DGB braucht es jährlich einen Zuwachs von 1205 Wohnungen, um den wachsenden Bedarf zu decken. Foto: Pixabay

Der Deutsche Gewerkschaftsbund Lörrach kritisiert einen Investitionsstau im Landkreis Lörrach. Dieser verstärke die Wohnungskrise und berge eine Gefahr zur Verschlechterung der gesundheitlichen Versorgungsqualität.

Die Wohnungskrise in den Kommunen und Städten in Baden-Württemberg spitzt sich immer weiter zu, bezahlbarer Wohnraum ist Mangelware. Auch im Landkreis Lörrach ist dem Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) Lörrach weiterhin eine bedrohliche Entwicklung festzustellen, viele Menschen können sich schlicht die angebotenen Wohnungen nicht mehr leisten.

Der Landkreis halte beim Wohnungsbau nicht Schritt. Es bräuchte statt nur 852 neuer Wohnungen jährlich einen Zuwachs von 1205 Wohnungen, um den wachsenden Bedarf zu decken. „Wir DGB-Gewerkschaften gehen von einem Bedarf von bis zu rund 1500 Wohnungen aus, inklusive 375 sozialbaugeförderten Wohnungen, nur so werden Mieten sinken. Wir benötigen Fachkräfte da Baden-Württemberg ein Zuzugsland ist, aufgrund seiner starken industriellen Struktur und Zulieferstrukturen, von denen auch weite Teile des Landkreises geprägt sind. Diese kommenden Fachkräfte benötigen Wohnraum“, sagt Jan Wieczorek (DGB).

Fachkräfte würden benötigt für Wachstum und Stabilität der Wirtschaft, zur Erhaltung betrieblicher Standorte, zur Arbeitsplatzsicherung und im sozialen Bereich um die Daseinsvorsorge zu sichern und Fachkräftepotenziale von Frauen zu erhöhen, ebenso um unseren Wohlstand und unsere Demokratie zu erhalten. Dies bietet Sicherheit im Wandel in diesen unruhigen Zeiten, erklärt der Gewerkschafter in einem Schreiben von Mittwoch.

„Wir können hier also nicht einfach nur von einer Herausforderung, sondern müssen von einer handfesten Wohnraumkrise sprechen, die sozialen Sprengstoff beinhaltet. Diese Krise wird zu einer zunehmenden Belastung privater Haushalte durch Preissteigerungen für Mieten und belegt den dringenden Handlungsbedarf. Das Armutsrisiko, auch für die Mittelschicht, steigt augenblicklich massiv an. Ohne Gegenmaßnahmen droht in den Kommunen und in den Städten im Landkreis eine Verschärfung dieses zentralen gewichtigen Problems. Da auch Fachkräfte so nicht in den Landkreis kommen oder sogar gehen, wird es noch schwieriger mit immer weniger Fachkräften eine starke Wirtschaft in der Region aufrecht zu erhalten. Dies würde im schlimmsten Fall mehr Werkschließungen und mehr Arbeitslosigkeit bedeuten. Mit mehr Wohnraum kann dem entgegengewirkt werden,“ ergänzt Thomas Schwieger (DGB). Laut Wieczorek werden Investitionen in fünf zentrale Bereiche benötigt: Wohnen, Gesundheit, Klimaschutz/Transformation, Infrastruktur, Bildung. Die Schuldenbremse müsse dafür reformiert werden, um den Investitionsstau abzubauen und das Land und den Landkreis zu modernisieren und zukunftsfähig zu machen, für einen handlungsfähigen Staat, für eine starke Wirtschaft und einen starken Sozialstaat mit einer stabilen Demokratie. Grundsätzlich gelte: „Die Schuldenbremse ist eine Zukunftsbremse. Der DGB war noch nie ein Befürworter der Schuldenbremse. Gegenwärtig verstärkt die Schuldenbremse die bestehenden Probleme noch“, ist sich Wieczorek sicher.

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