Kreis Lörrach Zuhause für Wisent und Wildkatze

Die Oberbadische
Weltweit gibt es derzeit nur noch 5000 Wisente. Der Tierpark Lange Erlen wird ab diesem Sommer zur fünften Zuchtstation in der Schweiz. Auch bei den Wildkatzen (rechtes Bild) gibt es derzeit Nachwuchs, der sich aber selten zeigt. Fotos: Adrian Steineck Foto: Die Oberbadische

Tierpark: Der Frühsommer ist in den Langen Erlen die Zeit der Jungtiere / Weichen für die Zukunft stellen

Im Tierpark Lange Erlen werden derzeit einige Weichen für die kommenden Jahre gestellt, wie gestern beim Pressegespräch deutlich wurde. Zugleich erfreut sich die traditionsreiche Einrichtung, die in drei Jahren ihr 150-jähriges Bestehen feiern kann, bei den Besuchern ungebrochener Beliebtheit.

Von Adrian Steineck

Basel. Letzteres belegen die Besucherzahlen, die seit September vergangenen Jahres erstmals mittels Lichtschranken gemessen werden. Zwischen 30 000 und 35 000 Besucher nutzen monatlich das kostenlose Angebot des Tierparks Lange Erlen. „Das ist ein ausverkauftes Spiel des FC Basel“, meinte Carlos Methner, der Präsident des Erlen-Vereins.

Wisent-Gehege

Die Eröffnung der zweiten Gehege-Etappe bei den Wisenten steht kurz bevor, wie Tierparkleiter Bruno Ris berichtete. Mitte August soll der neue Abschnitt eröffnet werden. Schon zuvor, Mitte Juli, werden zwei zusätzliche Wisentkühe aus dem Berner Tierpark Dählhölzli in die Langen Erlen kommen.

Später werden sie verstärkt durch ein männliches Tier, das durch das Europäische Erhaltungs-Zuchtprogramm (EEP) zugeteilt wird. Damit wird der Tierpark Lange Erlen zur neuesten der fünf Schweizer Zuchtstationen für die Wisente oder Europäischen Bisons, von denen es weltweit laut Ris noch etwa 5000 Exemplare gibt.

Jungtiere im Park

Bei vielen anderen Arten gibt es bereits jetzt im Frühsommer Nachwuchs zu sehen, etwa bei den Wildkatzen, wie Ris berichtete. Mitte April erblickten ein männliches und ein weibliches Wildkatzenjunges das Licht der Welt. Wer die noch scheuen Tiere sehen will, braucht allerdings auch etwas Glück, da die Tiere noch viel Schlaf brauchen und von ihrer Mutter mit lautem Fauchen beschützt werden. „Sie tollen aber bereits im Tierpark herum“, sagte Ris. Bis im kommenden Jahr neuer Nachwuchs kommt, soll ein Platz für die Jungtiere gefunden sein. „Wir befinden uns international im Austausch mit Zoos und Tierparks“, sagte Ris.

Daneben gibt es 18 junge Zwergohreulen und zwei Junguhus, sechs Hauskaninchen und ein Jungtier bei den Diepholzer Gänsen. Ebenso sind in diesem Jahr bereits zwei junge Rothirsche auf die Welt gekommen, bis Anfang Juli werde hier aber noch weiterer Nachwuchs erwartet.

Ein gutes Jahr ist es laut Ris bisher auch für die Weißstörche gewesen. So gibt es im Tierpark derzeit 19 Brutpaare, die bisher 31-mal Nachwuchs bekamen. Die Jungtiere wurden gemeinsam mit der Basler Berufsfeuerwehr bereits beringt. Die große Zahl an Störchen bringt es aber auch mit sich, dass diese anderen Tieren die Nahrung streitig machen. „Wenn wir noch mehr Störche hätten, könnten wir fast schon von einer Plage sprechen“, meinte der Tierparkleiter.

Zäune saniert

Im Erlebnishof werden derzeit die in die Jahre gekommenen Holzzäune durch zeitgemäßere Metallzäune ersetzt, was mithilfe zahlreicher Spenden möglich wurde. „Wir haben damals ganz klar auf das falsche Pferd gesetzt“, machte Erlenvereins-Präsident Methner deutlich. Die Holzzäune würden zehn Jahre halten, während die neu angebrachten Metallabsperrungen auf insgesamt 30 bis 40 Jahre angelegt seien.

Mitglieder gesucht

Der Besuch im Tierpark Lange Erlen werde kostenlos bleiben, daran ließ Geschäftsführerin Claudia Baumgartner keinen Zweifel. Zugleich aber kostet der Unterhalt des Parkes 1,5 Millionen Schweizer Franken im Jahr.

Darum sucht der Erlen-Verein weitere Mitglieder und Unterstützer, wie Methner beim Pressegespräch sagte. Zugleich soll mit Blick auf das 150-jährige Bestehen des Tierparks dessen Arbeit besser präsentiert werden, etwa mit einem Info-Pavillon.

 Näheres zum Erlen-Verein finden Interessierte im Internet unter www.erlen-verein.ch.

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