Kreis Lörrach Zum Modelllandkreis ausbauen

Michael Werndorff
Der Photovoltaik-Ausbau könne schon jetzt ohne großen Mehraufwand vorangetrieben werden, erklären CDU und Freie Wähler im Kreistag. Foto: pixabay

Antrag: CDU und Freie Wähler wollen Wärmeplanung im Kreis Lörrach zügig umsetzen

Nach dem Willen der Fraktionen von CDU und Freien Wählern im Kreistag soll die Wärmeplanung schnell umgesetzt werden. In einem gemeinsamen Antrag fordern beide Fraktionen von der Kreisverwaltung, zu prüfen, ob und unter welchen Voraussetzungen der Zweckverband Breitbandversorgung mit der Umsetzung der Wärmeplanung betraut werden kann.

Von Michael Werndorff

Kreis Lörrach. Für die Prüfung soll laut CDU und Freien Wählern eine fraktionsübergreifende Steuerungsgruppe gebildet werden. Weiter wird beantragt, dass auf Basis der vorliegenden Datengrundlage der Wärmeplanung gemeinsam mit den Städten und Gemeinden zu analysieren, welche kurzfristig umsetzbaren Maßnahmen die Wärmeversorgung im Landkreis im Fall einer Gasmangellage stabilisieren können.

„Es war unser Anliegen, Klimaschutz mit konkreten Projekten voranzubringen, und die Ergebnisse, wie sie jetzt in den Kommunalworkshops vorgestellt wurden, bestätigen unseren Ansatz“, heißt es im Antrag. Jetzt gelte es die gute Ausgangsposition als Modelllandkreis weiter auszubauen und schnell in eine Phase der Umsetzung zu kommen. „Dies ist nicht nur das Gebot der Stunde“, erklären die Fraktionsvorsitzenden Paul Renz und Ulrich May. Es eröffne auch die Möglichkeit, wiederum modellhaft die konkreten Vorschläge auf ihre Realisierbarkeit zu überprüfen und anzugehen.

Die Potenzialanalyse habe gezeigt, dass der Landkreis über viele Möglichkeiten zum Ausbau verfüge. Technisch-wirtschaftlich möglich seien Stromerträge von 2100 Gigawattstunden im Bereich der Windkraft und 3500 Gigawattstunden bei der Photovoltaik. Auch Bioenergie und Solarthermie spielten eine wichtige Rolle. Der Photovoltaik-Ausbau könne schon jetzt ohne großen Mehraufwand vorangetrieben werden.

Abwärme nutzbar machen

Darüber hinaus soll Abwärme genutzt werden: Der Landkreis verfüge nämlich über ein sehr großes Potenzial an unvermeidbarer Abwärme, das zur Erreichung der Klimaneutralität von enormer Wichtigkeit sei.

Der Großteil falle bei drei Industrieunternehmen am Hochrhein an. So wird bereits bei Evonik die Abwärme für ein kleines Nahwärmenetz genutzt. Die Besonderheit des Landkreises liege zudem in der Herausforderung, kleine Kommunen mit gutem Wärmequellenpotenzial mit den städtischen Räumen und ihrer großen Nachfrage zu verknüpfen. Die Gutachter hätten daher empfohlen, schnell die Planung für eine interkommunale Transportleitung zu vertiefen, wie aus dem Antrag hervorgeht. Damit könnte womöglich der Zweckverband Breitbandversorgung beauftragt werden. Dieser sei, wie sich beim Glasfaserausbau zeigt, bestens in der Lage, das Bündeln kommunaler Interessen mit den Erfordernissen einer leitungsgebundenen kreisweiten Infrastruktur zu koordinieren.

Nicht zuletzt der Blick auf die aktuelle Mangellage als Folge des Ukrainekriegs zwinge zu raschem Handeln, kommentierte Gudrun Heute-Bluhm (CDU) den Antrag, in dem es heißt: „Uns alle treibt die Sorge um, ob wir im kommenden Winter für Wirtschaft und Haushalte ausreichend mit Gas versorgt sind. Bund, Länder und Kommunen suchen Wege der Zusammenarbeit.“

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