Kretschmann in Maulburg Ministerpräsident fragt bei Präventionsprojekt nach

Maximilian Müller
Ministerpräsident Winfried Kretschmann Foto: Maximilian Müller

Um den Ausbau der Präventionsketten im Landkreis und die Erfahrungen, die örtliche Kindergärten damit gemacht haben, ging es bei dem Besuch von Winnfried Kretschmann in der Mensa der Wiesentalschule und der Kita Wiesental.

Der Besuch in der Mensa war der zweite Programmpunkt des Ministerpräsidenten bei seinem Besuch im Landkreis. Bei diesem stand der Ausbau der Präventionsarbeit im Vordergrund. Im Namen der Gemeinde hieß Markus Meßmer Kretschmann willkommen und stellte ihm kurz ein paar Daten und Fakten über den sowie die anstehenden Projekte im Ort vor.

In Kinder investieren

Landrätin Marion Dammann ging zu Beginn darauf ein, mit welchen Mitteln der Landkreis in die Kinder und damit in die Zukunft investiere. Dabei gelte das Motto, dass „uns keiner unter 25 Jahren verloren gehen“ sollte. Daher gebe es auch das Konzept der Präventionskette, die schon im Wochenbett greifen könne.

Lotsinnen geben Beispiele

Um was genau es dabei geht, stellte Carolin Eichin von der Jugendhilfe vor. Ziel sei es, Kindern mit dem präventiven Netz eine gesunde und ihren Potenzialen entsprechende Entwicklung zu ermöglichen. Dabei sollen Systeme, die sonst getrennt voneinander arbeiten vernetzt werden. Im Konkreten ging es dabei um das Projekt „Alle dabei! Wir für die Kinder im Landkreis Lörrach“, das sich an Drei- bis Siebenjährige richtet. Die Präventionslotsinnen Alina Bauer und Silvia Urban erläuterten den Vortrag durch Anschauungsbeispiele, wie so eine Hilfe funktionieren kann.

Sebastian Greif vom Maulburger Waldkindergarten berichtete von der Schulung zu dem Projekt und sagte, dass es die Erzieher entlaste. Denn diese hätten auch nicht den Überblick über alle Hilfsangebote.

Immer komplexer

Auch Silvia Enggist von der Kita Wiesental sprach von den Präventionslotsen als einer ganz großen Hilfe, zumal manche Themen immer komplexer würden. Zu den Referenten gehörte auch Eckhard Dannegger, Arzt für Psychiatrie und Psychotherapie. Er ging auf die Versorgung von psychisch Erkrankten im Kreis ein und lobte ebenfalls das Konzept der Präventionskette.

Kretschmann zeigte sich beeindruckt von der Arbeit in der Kette. Er wollte unter anderem wissen, was es für Familien sind, die diese Hilfe benötigen, und wo sie herkommen. Das sei unterschiedlich, sagte Eichin. Zielgruppe seien Familien mit Kindern im Kindergartenalter. Meist handle es sich bei den Eltern um Alleinerziehende oder Menschen, die existenzielle Bedrohungen erleben oder erlebt haben.

Viele Alleinerziehende

Das hätte er in einem ländlich geprägten Landkreis so nicht erwartet, sagte Kretschmann, worauf ihm die Landrätin erläuterte, dass der westliche Teil des Kreises sehr urban und nach Basel orientiert sei. Darüber hinaus gebe es überproportional viele Alleinerziehende und Menschen mit niedrigen Renten, was wohl ein Erbe der Textilindustrie sei. Das erkläre auch die hohen Sozialausgaben, die der Kreis leisten müsse. Zudem sei der Kreis schon immer ein Zuzugslandkreis gewesen. Mittlerweile gehörten die Mieten und Kaufpreise zu den höchsten in Baden-Württemberg.

Zudem wollte der Ministerpräsident von den Integrationslotsinnen wissen, ob sie das Gefühl hätten, mit ihrer Arbeit erfolgreich zu sein, was diese bejahten. Er wünschte ihnen, dass sie ihre „intrinsische Motivation“ erhalten.

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