Gaspipeline noch in der Schwebe
Allerdings gibt es selbst bei konkreten Projekten offenbar noch große Probleme bei der Umsetzung. So planen Moskau und Teheran den Bau einer Gaspipeline. Nach Angaben Putins könnten durch eine solche Leitung im Endstadium bis zu 50 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr fließen. Doch bisher können beide Seiten sich nicht über den Preis einigen, wie Putin andeutete.
Russland hat durch seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine den lukrativen europäischen Markt größtenteils verloren und sucht nun nach Abnehmern in anderen Teilen der Welt. Doch Preisstreitigkeiten haben auch schon das von Moskau forcierte Gaspipelineprojekt Kraft Sibiriens 2 nach China ausgebremst.
Iran ist prinzipiell an Gas interessiert: Trotz umfangreicher Vorkommen im Persischen Golf hat die iranische Regierung Schwierigkeiten, genug zu fördern, um den eigenen Bedarf zu decken. Hintergrund ist die veraltete Infrastruktur, deren Erneuerung wegen der Sanktionen kaum vorankommt.
Um internationale Finanzsanktionen zu umgehen, haben Russland und der Iran kürzlich ihre Zahlungssysteme miteinander verknüpft. Die wachsende Kooperation stößt in der iranischen Bevölkerung jedoch auf scharfe Kritik. Viele Menschen wünschen sich stattdessen eine Annäherung an den Westen.
Teherans Macht im Nahen Osten schwindet
Zuletzt hatten beide Länder im Nahen Osten empfindliche Rückschläge verzeichnet. Mit dem Sturz des syrischen Langzeitherrschers Baschar al-Assad verlor der Iran einen zentralen Verbündeten, der unter anderem Waffenlieferungen an die proiranische Hisbollah-Miliz im Libanon erleichtert hatte.
Russland hatte Assad nach Ausbruch des Bürgerkriegs vor über zehn Jahren gestützt und in Syrien wichtige Militärbasen errichtet, die auch als Drehkreuz für Moskaus Einfluss in Afrika genutzt wurden. Israel hat mit seinen Angriffen auf den Iran und seine Verbündeten seit dem Ausbruch des Gaza-Kriegs deren Position deutlich geschwächt.