Angst vor Ölkatastrophe
Bei den Sanktionen gegen die Schiffe geht es vor allem um die Beschränkung russischer Exporte, aber auch um den Umweltschutz. Russland wird seit langem vorgeworfen, zur Umgehung eines westlichen Preisdeckels für Ölexporte in Drittstaaten auf Schiffe zu setzen, die nicht in der Hand westlicher Reedereien oder von westlichen Versicherungen versichert worden sind.
Nach Ansicht von Experten gibt es dabei große Risiken für die Schifffahrt und die Umwelt. Sie weisen zum Beispiel darauf hin, dass viele Tanker überaltert seien, technische Mängel hätten und zeitweise ohne automatisches Identifizierungssystem unterwegs seien.
Um die Preisobergrenze für Ölexporte in Nicht-EU-Länder durchzusetzen, wurde bereits 2022 beschlossen, dass für russische Ölexporte wichtige Dienstleistungen künftig nur noch dann ungestraft geleistet werden dürfen, wenn der Preis des exportierten Öls die Preisobergrenze nicht überschreitet.
Wirksamkeit der Sanktionen ist umstritten
Die Wirksamkeit der Russland-Sanktionen ist unterdessen umstritten. Kritiker bezweifeln, dass sie einen großen Einfluss auf die Politik Putins haben. Befürworter hingegen verweisen darauf, dass die Strafmaßnahmen die russische Wirtschaft hart treffen und der Staat erhebliche Einnahmeausfälle zu verkraften habe. Demnach hätte Russland den Krieg ohne die Sanktionen möglicherweise schon lange mit einem Sieg beendet.
Der niederländische Außenminister Caspar Veldkamp verwies unter anderem auf den extrem gestiegenen Leitzins in Russland, der Investitionen und Konsum bremsen kann. "Das zeigt, dass es wirklich ernste Probleme gibt", sagte er. Man sehe Risse in der russischen Wirtschaft.
Die EU teilte zudem zu den Sanktionen mit, dass die russischen Einnahmen in dem Bereich seit der Einführung der Ölpreisobergrenze und der Sanktionen gegen die Schattenflotte um 38 Milliarden Euro zurückgegangen seien. Die russischen Einnahmen im März 2025 hätten um knapp 14 Prozent unter denen vom März 2023 gelegen und um mehr als 20 Prozent unter denen vom März 2022.