Intensives Programm
Die Idee hinter dem intensiven Programm, das auf literarischer und musikalischer Ebene poetische Bilder voller Anmut neben psychologische Abgründe stellte, war der 100. Todestag von Franz Kafka. Dessen lineare Erzählführung, schnörkellose Sprache und detailgetreue und scheinbar realistische Darstellungen bleiben als Parabeln einer rätselhaft entglittenen Welt im kollektiven Gedächtnis einer Gesellschaft im Umbruch.
Die Verwandlung
Das literarische Motiv der Metamorphose, der Verwandlung von scheinbar Vertrautem und Alltäglichem, wurde vom renommierten Minguet-Quartett verwoben mit spätromantisch-klassischen und zeitgenössischen Werken wie dem „Choralquartett“ von Jörg Widmann. Es spiegelte letzte Klänge und Phasen der Vergeblichkeit wider, die sich mit dem Reiben der Bogenrückseite auf den Streichinstrumenten, dem Schmirgeln von Haut auf Holz und mit quälenden Momenten der Stille wie ein Menetekel ins Bewusstsein schleichen.