Schwierige Solopartie
Noch-Chefdirigent Ivor Bolton führt seinen jungen Solisten sehr sicher durch diese schwierige Solopartie und unterstreicht mit seinem agilen Dirigat und seiner freundlichen Zugewandtheit zu dem jungen Musiker die Frische dieser Mozart-Interpretation, auf der kein Staubkörnchen mehr bleibt. Der jugendliche Übermut, das immer noch Jungenhafte bei diesem empfindsamen Spielertyp, die verblüffende Leichtigkeit, mit der Nussbaumer den Bogen führt, zeigt sich auch in seiner virtuosen Solozugabe, Fritz Kreislers Recitativo und Scherzo-Caprice. Da hörte man also einen jungen Geiger von Ausnahmerang, der das Zeug zu einem ganz Großen hat.
Das in Lörrach bestens eingeführte Sinfonieorchester aus Basel brachte im zweiten Teil noch ein erfreulich unkonventionelles Repertoire mit: Bizets reizende Petite Suite („Jeux d’enfants“), ein Kleinod mit einem süßen Marsch, einem Schlaflied für die Puppe, einem unsteten Kreisel und einem Galopp.
Hübsche Kinderspiele, ein kleines Werk, das außerhalb Frankreichs nicht ganz ernst genommen wird, aber doch lohnenswert ist mit charmanten Miniaturen, Bildern und Charakteren, die Bolton und die Basler schön getroffen haben, duftig, mit Temperament, Witz und Geist.