Familiäres Gepäck
Allein schon diese Passagen zeigten, dass die Literatin viel an familiärem Gepäck mit sich herumschleppt und erzählt, was man in der Familie weiß und was sich so zugetragen hat. Maria ist Monika Helfers Großmutter und Lorenz der Bruder ihrer Mutter in dieser spannenden, aber doch leicht dahin erzählten Autofiktion, deren Sprache an die der Dörfler angelehnt ist.
Literarische Einführung
Volker Habermaier, langjähriges Mitglied der Preisjury des Hebelpreises und Präsident des Lörracher Hebelbundes, meinte in seiner literarisch gespickten Einführung, dass Monika Helfer die Figuren nicht als Typen, sondern als Menschen vorstelle, deren Leben und Schicksal vergegenwärtige, zwar sparsam beschreibe, eher skizziere, aber mit reduzierten sprachlichen Mitteln große Anschaulichkeit schaffe.
„So knapp, wie die Menschen des Bregenzerwalds sprechen, so knapp hält es auch die Autorin“, so Habermaier, der von Mitgefühl, Miterleben und Mitleiden bei dieser Familiensaga sprach, die auch ein Herkunftsroman der Schriftstellerin ist.
Lücke geschlossen
Die Lücke zwischen den Großeltern und ihrer Mutter Margarete schloss Monika Helfer mit dem Buch „Vati“, aus dem sie einige kurze Passagen aus dem Umkreis des Lebens ihres Vaters vorträgt und von den Büchern in der Bibliothek im Kriegsopfer-Erholungsheim in den Bergen redet, von Armut und beengtem Dasein, und die Zeit beschreibt, die nach der „Bagage“ folgt. Die Zuhörer erlebten, wie sich hier Erinnerungen zu spannender Literatur verdichten.