Ihr wurdet erst später auch privat ein Paar. Erleichtert oder erschwert das die Zusammenarbeit als Künstler? Wie schwierig ist es, Beruf und Privates zu trennen? Oder muss man das gar nicht?
CAROLIN: Wir haben da eine gute Balance gefunden. Man muss dem anderen seinen Freiraum lassen. Schön ist, dass ich bei meinem Beruf und auf Tournee mit Daniel immer meine größte Vertrauensperson um mich habe. Man muss allerdings manchmal aufpassen, dass man Zuhause nicht nur über den Job redet. Aber wir sind ja nicht das einzige Pärchen, das gemeinsam auf der Bühne steht. DANIEL: Klar, wir zanken uns auch mal. Das gehört eben dazu. Ich bin ein Mensch, der seine Gefühle aussprechen muss. Ich kann Konflikte nicht unter den Teppich kehren. Ich könnte mit Carolin nie auf die Bühne gehen, wenn Streit in der Luft liegt.
Der Grundtenor Eures Elektropops ist oft positiv und fröhlich. Ihr habt aber auch etwas zu sagen. Die aktuelle Platte heißt „Licht und Schatten“. Seht Ihr das als Motto für das Leben?
DANIEL: Wir wüssten ja nicht, was Glück bedeutet, wenn wir nicht schon mal auf die Fresse gefallen wären. Es kann nicht immer alles nur schön, schön sein. Schicksalsschläge machen einen meistens stärker. Für mich ist das das Yin und Yang-Prinzip, beides gehört zusammen. Das spiegelt sich auch in unseren Songs wider.
Ihr singt über Freundschaft, verlässliche Liebe, wahre Werte... Wollt Ihr Mut machen? Habt Ihr eine Botschaft?
CAROLIN: In persönlich schwierigen Zeiten Musik zu machen, hat für mich selbst etwas Therapeutisches. Es hilft mir, Dinge zu verarbeiten. Aber: Es gibt für mich kein schöneres Kompliment, als wenn uns jemand sagt, wir hätten ihm mit einem unserer Lieder aus einem Tief herausgeholfen. Es gibt diese Schattenseiten, durch die jeder von uns durch muss. Die meisten unserer Songs sind aber eher positiv. Es macht uns Spaß, den Menschen Freude zu bereiten, wenn sie auf einem unserer Live-Konzerte einfach mal alles vergessen können und mit einem guten Gefühl nach Hause gehen.
DANIEL: Wir hatten mal einen Kommentar im Internet: Da hat einer kritisiert, dass wir in unserem Song beschreiben, man könne alles schaffen, wenn man nur will. Der fand das alles kacke. Wer glaubt denn so was, schrieb er. Ich sage: Hey, zur Zeit hört man überall nur schlechte Schlagzeilen. Aber immer nur alles Negative in den Vordergrund zu stellen: Das bringt doch auch nichts.