Der Leser lernt die Locations kennen, an denen ein Wachtmeister Studer und ein Maigret ermitteln oder sich James Bond in seinem legendären Aston Martin am Furkapass und auf Skiern wilde Verfolgungsjagden liefert.
Ein illustres Stelldichein gaben sich Weltstars wie Ava Gardner und Sophia Loren in dem Thriller „Treffpunkt Todesbrücke“ am Basler Bahnhof SBB – ein aus heutiger Sicht aktuell wirkender Katastrophenfilm, in dem es um ein mutierendes Pestbakterium geht.
Agentenstreifen
Vom Lokalhistorischen her ebenso interessant sind die Verfilmungen der Krimis von Hansjörg Schneider, die in Basel spielten. Wer wissen will, in welcher Kneipe der brummelige Kultkommissär Peter Hunkeler eingekehrt ist, der liegt bei Blubacher genau richtig.
Altstadtkulisse Basels
Schon Ingmar Bergman bannte in den Nachkriegsjahren die Stadt am Rheinknie auf Zelluloid. Der Schweizer Frauenschwarm Paul Hubschmid und die spätere 007-Assistentin Karin Dor drehten hier einen Agentenstreifen; sogar die Verfilmung des Kultbuchs „Der Steppenwolf“ von Hermann Hesse lief in der Altstadtkulisse Basels ab, im Kreuzgang des Münsters und im Innenhof des Rathauses.
Eine Leiche am Rheinufer
In einigen Staffeln der TV-Krimiserie „Eurocops“ werden während der Fasnacht am Rheinufer eine Leiche angeschwemmt oder von autonomen Jugendlichen Zootiere frei gelassen, die dann im Tinguely-Brunnen planschen. In einer Folge der Krimiserie „Peter Strohm“ ereignet sich nach einem heißen Autorennen mit Jaguar am Messeplatz der Showdown im Basler Rheinhafen, direkt beim Hafenbecken.
Kamera ab in Tumringen
Doch nicht nur in Basel hieß es „Film ab!“, auch in Zürich, wo der Erfolgsfilm „Die Schweizermacher“ mit Emil Steinberger entstand. Im schweizerischen Laufenburg fanden die Außenaufnahmen für die Verfilmung von Rolf Hochhuths „Eine Liebe in Deutschland“ statt.
Filmteam im Hotel Danner
Hanna Schygulla, die Ikone des deutschen Autorenfilms, ist in dieser wahren tragischen NS-Geschichte über eine verbotene Liebe zu sehen, die sich in Brombach ereignet hat. Regisseur Andrzej Wajda, der nicht am Originalschauplatz, sondern in Tumringen, Eimeldingen, Efringen-Kirchen und wesentliche Szenen in Laufenburg drehte, logierte mit seinem Filmteam 1983 wochenlang im Hotel Danner in Rheinfelden.
Mini-Hollywood
Filmfans erfahren auch, dass es in Münchenstein einmal eine Art Mini-Hollywood gab.
Info
Der Autor,
Jahrgang 1967, Theaterwissenschaftler, Autor und Regisseur aus Rheinfelden, publizierte zahlreiche Biografien über Künstler und Theaterschaffende. Zuletzt erschienen von ihm „Basels Weltvarieté“, „Letzte Ruhe am Rheinknie“ (2021), „Weimar unter Palmen“ und „Drehort Schweiz“ (beide 2022).
Das Buch
Thomas Blubacher: „Drehort Schweiz – Filming Locations von Aarau bis Zwieselberg“, 384 Seiten, 40 Abbildungen, Register. Verlag Zytglogge, 36 Euro.