BuchBasel ist das größte kuratierte Festival mit internationaler Ausrichtung in der Schweiz. Es zeichnet sich durch ein vielseitiges Programm aus, das sich nicht davor scheut, auch zeitgenössische (Literatur-)-Debatten aufzugreifen.
Das Internationale Literaturfestival BuchBasel ist ein Ort des literarischen Austauschs, Treffpunkt zwischen Autoren aus der ganzen Welt und Literaturfreunden aus dem Dreiländereck und darüber hinaus. Vom 17. bis 19. November gibt es viel zu entdecken.
BuchBasel ist das größte kuratierte Festival mit internationaler Ausrichtung in der Schweiz. Es zeichnet sich durch ein vielseitiges Programm aus, das sich nicht davor scheut, auch zeitgenössische (Literatur-)-Debatten aufzugreifen.
Drei Tage lang, vom 17. bis 19. November, wollen die Organisatoren ein dichtes Programm präsentieren: Es gib 107 Veranstaltungen. Dazu gehören klassische „Wasserglaslesungen“ mit Literaturstars wie Olga Tokarczuk oder Daniel Kehlmann. Es gibt experimentelle Literaturpräsentationen, Crossover-Formate mit Musik, multimediale Formate und Performances, eine Reihe, die sich mit digitaler Literatur auseinandersetzt, sowie Vermittlungs- und Kinderveranstaltungen.
Rund zehn Veranstaltungen sind einem jährlich wechselnden Fokusthema mit gesellschaftlicher und politischer Relevanz und Aktualität gewidmet. Dieses Jahr lautet es „Ich–Du–Wir“. Als Leitlinien gelten Breite, Relevanz und Innovation. Das Festivalzentrum ist das Volkshaus Basel. Daneben gibt es viele weitere Spielorte im Kleinbasel. Am Festivalsonntag wird im Rahmen der BuchBasel der Schweizer Buchpreis vergeben.
Zu den Höhepunkten und Stars dürften die Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk, der Bestsellerautor Daniel Kehlmann, die Friedenspreisträger Carolin Emcke und Navid Kermani, der Thriller-Star Sebastian Fitzek, der Musiker Sven Regener und internationale Größen wie Deborah Levy und Fatou Diome zählen. Außerdem freuen sich die Organisatoren rund um Festivalleiterin Marion Regenscheit auf Autoren wie Şeyda Kurt, Eva von Redecker, Ivna Žic und Alice Hasters, die in ihren Büchern aktuelle gesellschaftspolitische Themen aufgreifen.
Am Festival können laut Veranstalter spannende Entdeckungen gemacht werden. Zum Beispiel Nadia Owusu, Schriftstellerin und Urbanistin aus Brooklyn. Ihr Buch „Aftershocks“ wurde unter anderem von Barack Obama, dem Time Magazine, der Vogue und dem Guardian zu einem der besten Bücher des Jahres 2021 gewählt.
Oder die preisgekrönte Dramatikerin und Lyrikerin Koleka Putuma. Sie wird in Basel eine Multimedia-Performance aufführen, die sich mit der Sprache auseinandersetzt, die verwendet wird, um die Meinungs- und Informationsfreiheit einzuschränken oder zu verhindern. Oder Deniz Utlu, der für den Ingeborg-Bachmann-Preis 2023 nominiert war. In „Vaters Meer“, erzählt er die Geschichte einer kurdischstämmigen Familie, die nach einem Schlaganfall einen sprachlosen Vater hat und von den Konflikten zwischen der pflegenden Mutter und dem heranwachsenden Sohn. Oder die Wiederentdeckung der 74-jährigen finnischen Autorin Pirkko Saisio, die in ihrem preisgekrönten Roman „Das rote Buch der Abschiede“ von sexueller und künstlerischer Befreiung schreibt.
Als die Festivalorganisatoren im Sommer das diesjährige Schwerpunktthema festlegten, gab es noch einen Krieg weniger. Man habe sich viele Gedanken gemacht, wie verschiedene drängende Themen aufgegriffen werden können. Ziel war es, Diskussionen über die Auswirkungen des Klimawandels zu führen und darüber zu sprechen, wie er nicht nur die Menschen und Regionen unterschiedlich stark betrifft, sondern auch soziale und ökonomische Ungleichheiten verschärft.
Zudem will das Festival darauf aufmerksam machen, wie Parteien mit populistischen und rechtsextremen Inhalten zunehmend in die Mitte der Gesellschaft vordringen und wie es ihnen gelingt, ihre antidemokratischen Positionen zu normalisieren. „Am Festival wollen wir einen Dialog ermöglichen und uns mit solchen Kräften und Positionen auseinandersetzen“, formuliert die Leiterin Marion Regenscheit.
In der Programmreihe zum diesjährigen Fokusthema „Ich - Du - Wir! werden Experten aus Literatur, Philosophie, Wissenschaft und Kunst darüber diskutieren, wie wir von einem Ich und einem Du zu einem pluralen Wir gelangen können - unter Anerkennung von Unterschieden und Ungleichheiten.
Von Geschichten in Form von Videospielen oder Bots, die Gedichte schreiben, über virtuelle Realitäten bis hin zu KI-generierten Textsammlungen: Die digitale Literatur ist hybrid, intermedial und vielfältig; öffentliche Aufmerksamkeit erhält sie aber selten. Warum? Weil niemand so richtig weiß, was digitale Literatur ist? Weil sie ständig im Wandel ist? Weil die Präsentation und Planung von Events mit digitaler Literatur aufwendig und teuer ist? Die BuchBasel will diesem Derivat ein Ende bereiten und zusammen mit dem Publikum herausfinden, was digitale Literatur ist, was sie kann und zum gemeinsamen Nachdenken anregen, darüber, was das haptische und analoge Buch mit digitalem Storytelling gemeinsam hat. So werden auf buchbasel.ch eine Plattform für digitale Literatur geschaffen und vor Ort sieben Projekte gezeigt, die vom 17. bis 19. November im Festivalzentrum erkundet werden können.
Rund zehn ausgewählte Veranstaltungen werden auf der Website buchbasel.ch als kostenloser Live-Audiostream zu hören sein.
Für Kinder ab fünf Jahren gibt es ein von Urs Schaub sorgfältig kuratiertes, kostenloses Kinderprogramm. Der Schwerpunkt liegt dieses Jahr auf Vielsprachigkeit und kulturellen Austausch,auf dem handwerklichen Aspekt von Bildergeschichten sowie auf witzig und sensiblen Erzählungen rund ums Großwerden und Körperlichkeit wie „Bravo Avocado“ von Taltal Levi oder „Der stibitzte Schlaf“ von Anete Melece. Das Kinderbuchfestival findet in der Klara statt. Es gibt außerdem jeweils ein Znüni, ein Zmittag und ein Zvieri. Verschiedene Autoren und Illustratoren sind anwesend.
www.buchbasel.ch