Kultur Mensch, Kunst und Natur

Die Oberbadische
Installationsansicht: Rivane Neuenschwander (in Zusammenarbeit mit Guto Carvalhoneto und Lucas Nascimento) The Name of Fear, seit 2013 Foto: Conradin Frei Foto: Die Oberbadische

Ausstellung: Mythische Zeichnungen von Emma Kunz

Aarau. Das Aargauer Kunsthaus zeigt in seiner neuen Ausstellung rund 60 Zeichnungen der Aargauer Künstlerin, Forscherin und und Heilkpraktikerin Emma Kunz. In der Ausstellung „Kosmos Emma Kunz“ sind auch bislang noch nie präsentierte Werke zu sehen.

Emma Kunz zeichnete ihre großformatigen Arbeiten auf Millimeterpapier. Sie nutzte dazu Pendel, Zirkel und Lineal. So geordnet und präzise die Zeichnungen sind, so endlos sind die Dimensionen dahinter: Die Arbeiten verweisen auf die Verbindung zu den hellseherischen Fähigkeiten sowie auf Emma Kunz’ ganzheitlichen Ansatz, Mensch, Natur und Kunst als etwas Zusammenhängendes zu verstehen.

Zurückgezogen und fern vom Kunstgeschehen lebte Emma Kunz (1892 bis 1963) bereits vor 80 Jahren vor, was in der Kunst heute selbstverständlich ist, wie das Aargauer Kunsthaus schreibt. Es gehe um einen erweiterten Kunstbegriff, der verschiedenste Handlungsfelder wie Forschung, Medizin, Naturkunde ebenso wie das Übersinnliche, Animistische und Visionäre einbeziehe.

Kunst und Wissenschaft näherten sich bei der Forscherin und Heilpraktikerin einander an.

Emma Kunz stellte dem menschzentrierten Weltbild die Naturkräfte als eine von vielen möglichen Perspektiven gegenüber. Die Frage, ob Kunst heilen könne, werde nicht mehr nur im kunsttherapeutischen, sondern auch im gesellschaftlichen Kontext gestellt, erläutern die Ausstellungsmacherinnen.

International bekannt

Vor 48 Jahren waren die mythischen Zeichnungen der in Brittnau AG geborenen Emma Kunz der Öffentlichkeit erstmals präsentiert worden – im Aargauer Kunsthaus. Seither waren die Arbeiten auch in Venedig, München, London, Tel Aviv oder Hongkong zu sehen und wurden von einem internationalen Publikum gefeiert.

In Würenlos AG besteht seit Jahren das Emma Kunz Zentrum. Aion A, die heute noch in Apotheken erhältliche Heilerde, soll Emma Kunz 1942 in einem seit Römerzeiten genutzten Steinbruch in Würenlos entdeckt haben. Es heißt, sie habe damit den Sohn des Steinbruchbesitzers von der Kinderlähmung geheilt.

In der Ausstellung im Aargauer Kunsthaus stehen die Zeichnungen von Emma Kunz im Zentrum. Aufgearbeitet wurden auch Interviews mit Zeitzeugen, fotografisches Nachlassmaterial, Presseberichte und historisches Filmmaterial. Die Ausstellung will aufzeigen, wie sich die Aufnahme und Resonanz von Emma Kunz’ Werken in der Kunstwelt seit ihrer ersten öffentlichen Präsentation im Kunsthaus 1973 veränderten.

In vertiefter Auseinandersetzung mit den Zeichnungen präsentieren 15 nationale und internationale zeitgenössische Kunstschaffende der jüngeren Generation ihre Arbeiten. Viele dieser Werke entstanden für die Ausstellung in Aarau – bis 24. Mai.

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