Mit der Dialektkomödie „Wenn’s Chaos zweimol lüttet“ startete das Kulturhuus Häbse in die neue Saison.
Link kopiert
Die Eigenproduktion geriet zu einem furiosen Auftakt. Das Publikum im voll besetzten Haus war absolut begeistert. Das Ensemble „Die Dritte – e goldigi Generation“ besteht ausschließlich aus Schauspieler, die zwischen 65 und 89 Jahre alt sind. Es spielte sich mit viel Humor und schauspielerischem Können in die Herzen der Zuschauer.
Zwei Stunden erfrischende Dialoge, witzig, treffend. Die Schauspieler, das sind Hedy Kaufmann, Rinalda Caduff, Peter Richner, Susi von Lindau Huber, Sylvia Bossart und Walter Aeppli, begeisterten mit ihrer überragenden Leistung. Hier zeigten sich Berufserfahrung und die absolute Leidenschaft für die Schauspielerei.
Die Geschichte erzählt vom Wert der über Jahre währenden Freundschaft zwischen zwei gänzlich unterschiedlichen Frauen. Das tiefe Verständnis füreinander und die Fähigkeit, über die Fehler des anderen hinweg zu sehen, spiegelt sich im Miteinander der Freundinnen. Als dann der ehemalige Liebhaber der beiden auftaucht, wird es chaotisch. Die ehemalige Stripteasetänzerin, noch immer temperamentvoll und sehr gelenkig, hatte eine Affäre mit dem Mann, den sie Fernando nannte. Für die andere ist Fredi, so heißt der inzwischen glücklose Athlet für sie, die große erste Liebe, aus der eine Tochter hervorging. Schließlich kommt noch eine verwirrte Dame ins Spiel und ein liebenswürdiger Hausverwalter. Herrlich, wie der Meister der Verführung „Fredi“ versucht, den Hausverwalter in seinen Bemühungen um die Zuneigung der Tochter, Hilfestellung zu geben.
Jeder einzelne Charakter überzeugte durch seine starke Präsenz, durch seine Vitalität und Spielfreude. Und zwischen den einzelnen Akten wurde gab es Musik und Gesang. Die Zuschauer sagen beim Lied vom „Fredi“ lauthals mit. Ein herrliches Theaterstück, das jedoch auch eine Botschaft an die Zuschauer beinhaltete. Regisseur Danny vo Wattenwyl brachte es auf den Punkt. „Je älter ein Mensch ist, desto mehr Erfahrung hat er. Man ist nie zu alt, um etwas zu bewegen“. Aktuell sind alle Vorstellungen bis auf wenige Plätze ausverkauft. Daher wurden vier weitere Aufführungen beschlossen: am 26./27. November und am 10./11. Dezember .