Kultur Tartuffe in Muttenz

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Luca Décoppet als Tartuffe und Peter Wyss als Orgon Foto: Linda Schmid

Zu ihrem 35-Jährigen zeigen die Freilichtspiele der „Theatergruppe Rattenfänger“ das bekannte Molière-Stück .

Der intime Spielort im Kirchhof der historischen Dorfkirche St. Arbogast in Muttenz ist kein Zufall. Molières „Tartuffe“ ist der Prototyp des wendigen Scheinheiligen, der Wasser predigt und Wein trinkt. Mit frömmlerisch eingesetzten Bibelzitaten – die meisten sind frei erfunden – und falschen Liebesschwüren kapert er das Herz des sinnsuchenden Geschäftsmanns Orgon. Tartuffes betrügerische Absichten zeigen sich erst mit der Zeit, Komödie und Tragödie kommen sich hier sehr nahe.

Die „Theatergruppe Rattenfänger“ unter der Regie von Danny Wehrmüller wählt ihren Zugang konsequent vom Heute aus. Neben dem religiösen Heuchler offenbart sich ein don-juanesker Charismatiker und Guru-hafter Verschwörungstheoretiker.

Erwartet werden darf ein rasantes komödiantisches Drama, ein Fest für die Schauspieler, welches immer wieder auf Molières Wurzeln in der Commedia dell’Arte verweist, dem aber auch die ernsthafte Frage nach der Verführbarkeit der Menschen durch einfache Lösungen innewohnt.

14 Vorstellungen; 16. August bis 10. September, 20 Uhr, Informationen und Tickets: www.theatergruppe-rattenfaenger.ch; Theaterrestaurant ab 18.30 Uhr

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