Frage: Was lieben Sie so sehr am Keyboard?
Zu Hause hatten wir zwar ein Klavier von meiner Mutter stehen. Aber das war ja zu schwer, um es herumschleppen zu können. Das Keyboard ist für mich wohl das variabelste Instrument, das du dir vorstellen kannst. Drums, Bass, du kannst damit alles machen! Es hat mir in meiner Musiker-Karriere enorm viele Optionen beschert.
Frage: Können Sie Ihr erstes Zusammentreffen mit Prince beschreiben?
Ich besuchte ein Konzert von ihm im Jahr 1982 in Minneapolis mit Freunden. Wir waren die totalen Fans, voller Bewunderung. Verrückt, dass ich später tatsächlich mit ihm zusammenarbeiten durfte, in seiner Band spielte...
Als wir da so rumstanden, fiel uns auf einmal auf, wie er einfach durch die Menge lief, und wir dachten uns nur: „Wow, es ist Prince!“ Dann sind wir einen Schritt vor und mussten erst mal am großen Bodyguard vorbei. Unfassbar, dass wir später gemeinsam auf der Bühne stehen sollten....
Frage: Bekannt, reich, erfolgreich – wie schwierig ist es da, auf dem Boden zu bleiben, nicht den Halt zu verlieren?
Es war nicht immer leicht für mich. Aber ich denke, das hat viel damit zu tun, wie verwurzelt und bescheiden man ist. Ich habe einen christlichen Hintergrund. Ich bekam sehr viel Unterstützung von den Leuten um mich herum, vor allem von meinen Eltern. Das, was du als Eltern deinen Kindern gibst, das geben sie dir auch zurück. Der Apfel fällt eben nicht weit vom Stamm. Das war meinen Eltern bewusst, so haben sie mich erzogen. Mir meiner Wurzeln bewusst zu sein, das habe ich mir all die Jahre bewahrt, und ich denke, dass Prince dies auch an mir geschätzt hat. Schließlich hätte er für den Job auch einen anderen finden können. Ich bin schließlich nicht der beste und einzige Keyboarder auf der Welt. Für ihn zählte immer das Gesamtpaket. Und es ist verdammt wichtig im Leben, dass deine Fähigkeiten gesehen werden. Ich hatte dieses Glück. Prince erkannte meine Stärken – und brachte sie zum Vorschein. Er war einfach ein großartiger Bandleader.
Frage: Wie ging es Ihnen, als Sie vom plötzlichen Tod von Prince hörten?
Ich war total geschockt. Und das ging vielen so. Besonders deshalb, da uns sein Tod so unvorbereitet traf. Ich konnte es zunächst gar nicht glauben. Sofort machte ich mir Vorwürfe: Was hätte ich tun, welche Warnzeichen hätte ich sehen können, um das zu verhindern? Das war für mich das Härteste. Da war so viel Trauer und Schuldbewusstsein in mir.
Frage: Viele denken, dass die Songs ohne Prince nicht funktionieren können. Aber Ihr schafft das. Wie?
Natürlich funktionieren die Songs! Sie haben wie alle unsterblichen Lieder ihr eigenes Leben. Klar, du kannst einen Prince und seine Art zu singen, zu performen nicht ersetzen. Genau, wie du Michael Jackson nicht ersetzen kannst. Aber wir haben in unserer New Power Generation-Band viele tolle Sänger und Musiker, die die großartige Kunst von Prince aufgreifen. So wollen wir seine Musik würdigen. Wir imitieren ihn nicht. Wir sind keine Cover-Band, wir sind Familie! Wir ehren und feiern in Arlesheim Prince und seine großartige Musik mit großem Respekt. Denn großartige Musik ist unsterblich.