Kultur Vital, stilvoll elegant

Die Oberbadische
Foto: Regine Ounas-Kräusel Foto: Die Oberbadische

Stimmenfestival: Sarah McKenzie mit dem Stimmen-Prolog im Theater La Coupole

Von Regine Ounas-Kräusel

Saint-Louis. Sarah McKenzie, die junge Jazzsängerin, Pianistin und Songwriterin aus Australien, trat am Sonntag in Saint-Louis beim Prolog für das Stimmenfestival 2018 auf. Sie und ihre erstklassige Band verzauberten das Publikum im Theater La Coupole mit ihrem vitalen und gleichzeitig stilvoll eleganten Jazz.

Mit diesem Konzert gratulierte die elsässische Stadt, die seit vielen Jahren Partner von Stimmen ist, dem Festival zum 25. Geburtstag. Stimmen-Chef Markus Muffler und Eleonora Rossi, künstlerische Leiterin von La Coupole, beschworen daher bei der Begrüßung die gute Zusammenarbeit und wünschten sich gegenseitig viele Zuhörer.

Sarah McKenzie präsentierte bei ihrem Konzert ihre neue CD „Paris in the Rain“, die sie ihrem Unterwegssein von Australien nach Amerika und in Europa gewidmet hat. Seit 2017 lebt sie in Paris. „Ich bin sehr glücklich, in Frankreich zu sein“, bekannte sie auf Englisch und Französisch mit charmantem Lächeln.

Den Titelsong ihrer CD bezeichnete sie als Liebeserklärung an eine Stadt, die immer schön sei – bei Sonne und bei Regen. Ihre Stimme mit dem dunklen Timbre klang gleichzeitig sinnlich, lässig und cool. Pulsierend begleitete sie sich selbst auf dem Klavier. Schlagzeuger Marco Valeri sorgte für gepflegten, lockeren Ryhthmus. Kontrabassist Pierre Boussaguet schuf mit dunklen, warmen Pulsen Fülle. Die Bläser Julien Alour, David Sauzay und Plume umhüllten die Musik mit luftigen Harmonien auf Trompete und Saxofon.

Sarah McKenzie und ihre Band spielten ein vielseitiges Programm mit Eigenkompositionen, Jazzstandards und Blues. Doch ganz gleich, ob poetischer oder fetziger Sound oder erdiger Blues – Sarah McKenzie und ihre Musiker verzauberten ihr Publikum immer mit einer gewissen Coolness und Eleganz.

Ein anerkennendes „Wow“ entfuhr den Zuhörern nach dem Song „You and the Music“, einer Liebeserklärung an die Musik. Leise und verträumt begann Sarah McKenzie zu singen, filigran von Hugo Lippi auf der Akustikgitarre begleitet, lässig federnd gesellte sich das Schlagzeug dazu. Doch dann steigerte die Sängerin ihre Stimme zu eindringlich, sinnlicher Kraft. Die Musik verdichtete sich zu vitalem, druckvollem Sound. Sarah McKenzie und ihre Band entführten mit lässigen Bossa-Rhythmen des Songs „Triste“ von Antonio Carlos Jobim nach Portugal und mit einem lässigen „Tea for Two“ nach London.

Die Arrangements boten immer wieder viel Raum für lockeres Jammen aller Musiker und für Improvisationen. Vor allem die beiden Saxofonisten begeisterten mal mit melodischen, samtenen, dann wieder mit übermütig, freien Variationen. Schön waren auch die feinen, klaren Passagen der Trompete. Zum vollen, anregenden Sound trug wesentlich der Bassist bei.

Mit dem Song „Roadchops“, den Sarah McKenzie für die neue CD geschrieben hat, spielten die Musiker zum Schluss nochmals eine vitale, packende Hommage an das Unterwegssein und das Reisen. Immer wieder applaudierten die Zuhörer im leider nicht ganz vollen Saal begeistert und bekamen zum Dank den Song „Day in Day Out“ als Zugabe.

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