Kultur Würdigung eines Großen

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Alena Baeva Foto: Andrej Grilc

Die Martinů Festtage gelten als eines der kleinsten und feinsten Festivals seiner Art. Nun ist es wieder so weit.

Die in der Kulturszene etablierten Martinů Festtage finden in Basel jedes Jahr im Herbst statt und ehren den bedeutenden,1959 in Liestal verstorbenen, tschechischen Komponisten. Durch schweizerische und international herausragende Künstler stellen die Festtage seit 1995 mit abwechslungsreichen vielfältigen Programmen Bohuslav Martinůs großes Gesamtwerk vor.

Große Namen

Die Palette reicht von Klassik über Film, zeitgenössischen Tanz und Familienkonzerte bis hin zu Jazz und Pop. Das Festival dauert vom 10. bis 24. November. Die Künstlerische Leitung hat Robert Kolinsky.

Albrecht Mayer Foto: Christoph Köstlin

Zu den renommierten Persönlichkeiten, die die Festtage schon beehrten, gehören Julia Fischer, Gidon Kremer, Frank Peter Zimmermann, Steven Isserlis, Hélène Grimaud, Alison Balsom und Gautier Capuçon sowie Vladimir Ashkenazy, Neeme Järvi, Gennadi Rozhdestvenski, Hagen Quartett, der WDR Rundfunkchor oder das London Symphony Orchestra gleich mit zwei großen Sinfonien Martinůs – um nur einige Namen zu nennen.

Besondere Orte

Die Programme der Martinů Festtage zeichnen sich vor allem durch eine sorgfältige Dramaturgie aus, die die Konzerte zum Teil an besonderen Orten und Anlässen zu einem Erlebnis steigern sollen, befindet der Festivalleiter Robert Kolinsky.

Starke gesellschaftspolitische Statements gehörten ebenso zum Festival wie die Höhepunkte einer Operninszenierung des Regisseurs und Oscarpreisträgers Jiří Menzel im Museum Tinguely oder die Tanzchoreografie der Brüder Otto und Jiří Bubeniček in der Elisabethenkirche zu Martinůs Bureš-Kantaten.

Das Programm

Dieses Jahr ist Auftakt mit dem Oboisten Albrecht Mayer&Friends am Sonntag um 18 Uhr im Gare du Nord mit Kammermusik von Martinů, Weinberger, Poulenc und Kabelac. Einen Chansonabend gibt es am 13. November im Tabourettli mit Vladimir Korneev und Pianist Markus Syperek, ein bewegender Abend, an dem die Musik von Kurt Weill und Martinů gefeiert werden soll.

Vladimir Korneev Foto: Maria Görner

Spannend der Titel des nächsten Konzerts: ein Familien-Fußballkonzert unter dem Titel „Half Time“ am 16. November um 18.15 Uhr im Museum Tinguely für Besucher ab fünf Jahren. Zu hören sind moderierte sportliche Musikstücke mit Einbeziehung des Publikums und Überraschungsgästen. Zudem werden Europas beste Fußball-Kurzfilme gezeigt: am 17. November im Stadtkino, darunter Aufnahmen der Olympischen Fußballspiele von 1924 zu Martinůs Fußballkomposition „Half-Time“.

Das Schlusskonzert findet am 24. November im Basler Stadtcasino statt. Die Violinistin Alena Baeva und der ukrainische Pianist Vadym Kholodeno – laut dem Festivalleiter ein künstlerisches Traumpaar – spielen Werke von Strauss, Karol Szymansowski und natürlich dem Namensgeber des Festivals.

Nicht zuletzt ist für die Martinů Festtage auch die Unterstützung durch hochrangige politische und kulturelle Persönlichkeiten von großer Bedeutung: Über lange Jahre übernahm neben mehreren Bundesräten der ehemalige tschechische Präsident Václav Havel die Schirmherrschaft, gefolgt von der US-amerikanischen Außenministerin Madeleine Albright.

www.martinu.ch

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