Die Doppelausstellung ist von Kontrasten geprägt. Da hängen zum einen die filigranen Strichzeichnungen von Simone Rosenow, in Korrespondenz dazu stehen die Holz- und Metallskulpturen von Jan Douma.
Zeichnung, Malerei und Skulptur stehen sich im Rheinfelder Haus Salmegg „vis à vis“ : Bewegung trifft auf Ruhe, Offenes auf Blockhaftes.
Die Doppelausstellung ist von Kontrasten geprägt. Da hängen zum einen die filigranen Strichzeichnungen von Simone Rosenow, in Korrespondenz dazu stehen die Holz- und Metallskulpturen von Jan Douma.
Beide Kunstschaffende leben und arbeiten in Vogtsburg am Kaiserstuhl in einem gemeinsamen Atelier. Rosenow stammt aus dem Spreewald, Douma aus den Niederlanden, ihre Wege haben sich in Freiburg gekreuzt.
Die gelernte Grafikdesignerin, die auch einen Schwerpunkt auf Aktzeichnung und Druckgrafik hat, zeigt im Haus Salmegg Zeichnungen mit betonten Linienstrukturen, die an Kalligrafien als Medium erinnern. In diesen filigranen Arbeiten führt eine Dynamik der Striche das Wort, man kann es auch als lineare Kritzeleien bezeichnen, als gestische Spuren; jedenfalls ist Strich für Strich ein malerischer Prozess zu erkennen.
Es sind Zeichenspuren auf Leinwand. Arbeiten, die sich zwischen Malerei und Zeichnung bewegen, eine impulsive und intuitive Bildsprache verraten und vom Rhythmus und dem vehementen Strich leben. Zu sehen sind auch geschlossene Reihen zu Lyrik des Norwegers Ulli Kallauka und einem Buch von Marie Luise Kaschnitz.
Dagegen sind die Skulpturen des Holländers Jan Douma aus den traditionellen Materialien Stein und Holz, ergänzt durch Beton, eher statisch, aber scheinen doch Bewegung anzudeuten. Die meisten der Skulpturen sind gegenstandslos, einige verraten Anklänge an menschliche Form, zumindest machen sie den Eindruck von Dynamik, wenn sie wie abstrakte Figuren ausschreiten.
Douma interessiert sich für die Erkundung des Raums und die Statik und gruppiert oft die Stelen zusammen. Damit nimmt der gelernte Bildhauer, der auch gerne zum Zeichenstift und Pinsel greift, wie man im letzten Raum sieht, eine konstruktivistische Position ein.
Interessante Kräfteverhältnisse herrschen in diesen Werken, etwa in „Leaning“ (2019) aus schlankem Brett und gewichtigem Granitblock. Allen Arbeiten gemeinsam ist ein ausbalanciertes Zusammenspiel zwischen Form, Material und Oberfläche.
In dieser Schau, veranstaltet vom Arbeitskreis Kunst des Haus Salmegg-Vereins, treffen sich somit eine zurückhaltende Farbigkeit und reduzierte Formen von Linien und Flächen bei Rosenow und ein minimalistischer Umgang mit dem schweren Material bei Douma. Also eine Ausstellung, die in ihrer meditativen Stille ruhiges und konzentriertes Betrachten erfordert.
Bis 5. November, Sa, So und Feiertage 12-17 Uhr. Um 17 Uhr wird im Haus Salmegg das Theaterstück „Kunst“ von Yasmina Reza aufgeführt.