Das zeigt sich auch bei den Selbstporträts der Künstlerin. Auf einem dieser Bilder inszeniert sie sich, umgeben von Kobolden und weiteren mystischen Figuren, mit einer Tabakpfeife im Mund selbstbewusst als Herrin dieser Elemente, die aus dem Unter- und Unbewussten an die Oberfläche getreten sind. Rego offenbart sich hier als Anhängerin von C. G. Jungs analytischer Psychologie. Der Schweizer Psychiater hatte sich stark mit Mythen und Märchen befasst.
Auf der siebenteiligen Bilderserie „Possession“ präsentiert sie auf der anderen Seite eine Frau, die sich nicht gegen die inneren Spannungen auflehnen kann. Liegend auf einem Sofa, scheinbar niedergedrückt von einer Depression, schafft sie es nicht, sich aufzurichten.
Verstörende Machtspiele
Die Ausstellung in Basel ist die erste große monografische seit dem Tod der Künstlerin und die erste Retrospektive im deutschsprachigen Raum. Zu sehen sind neben Selbstporträts Darstellungen von Machtspielen und Heldinnen, Familienaufstellungen und illustrierte literarische Geschichten. Insgesamt sind es rund 120 Werke.