Bei einem Pressegespräch stellten Museumsleiter Jan Merk und Vertreter der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden Details vor.
In den kommenden vier Jahren wird die Dauerausstellung des Dreiländermuseums neu gestaltet. Die trinationale Perspektive rückt stärker in den Mittelpunkt.
Bei einem Pressegespräch stellten Museumsleiter Jan Merk und Vertreter der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden Details vor.
Das Dreiländermuseum blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Mit mehr als 18 000 Besuchern konnte das Haus wieder an das Vor-Corona-Niveau anknüpfen. Zugpferde waren zwei thematisch unterschiedliche, aber gleichermaßen gut besuchte Sonderausstellungen: Die Schau „Der Ruf nach Freiheit“ über die Revolution von 1848/49 und die Ausstellung „Typisch Dreiland“ mit Cartoons von Peter Gaymann.
Mit Blick auf die sich wandelnden Anforderungen an moderne Museen sind indes weitreichende Veränderungen geplant, wie Museumsleiter Jan Merk erklärt.
Das Herz des Hauses – die Dauerausstellung – soll bei laufendem Betrieb abschnittsweise umgestaltet werden. Im dritten Stock sind die Handwerker bereits zugange – ein erster Schritt, um die Schau zukunftsfähig zu machen, so Merk. Sobald die räumliche Neuaufteilung abgeschlossen ist, wird dort unter anderem moderne Kunst ab der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert zu sehen sein. Gleich daneben entsteht die neugestaltete Abteilung zur Demokratiegeschichte. Historische Entwicklungen sollen neu eingeordnet und zeitgemäß erzählt werden, wobei die trinationale Perspektive noch stärker in den Fokus rückt.
Merk betont die Notwendigkeit einer Neuinterpretation: „Als die trinationale Ausstellung vor 25 Jahren angelegt wurde, geschah das gleichsam im Bewusstsein, dass sich die Demokratie auf einem Siegeszug befindet.
Heute müssen wir das wieder anders sehen. Jede Generation muss den Wert der Demokratie neu entdecken.“ Auch wandern bisher im Museumsdepot verborgene Schätze in die Dauerausstellung.
Ein Fokus liegt auf der Erweiterung inklusiver Angebote. Bereits jetzt verfügt das Museum über zwei Stationen, die unter anderem rollstuhlgerecht ausgestattet und mit Brailleschrift sowie Kopfhörern versehen sind. Damit soll Menschen mit ganz unterschiedlichen Einschränkungen der Museumsbesuch ermöglicht werden.
Die beiden Sonderausstellungen für 2025 stehen ebenfalls bereits fest: Ab dem 5. Januar ist unter dem Titel „Umbrüche“ eine neue Schau zum Thema Bauernkrieg 1524/25 und Täuferbewegung zu sehen. Geplant sind dabei mancherlei Bezüge zur Gegenwart, etwa bei Themen wie Neue Medien und Fake News. Die zweite Sonderausstellung startet vor den Sommerferien und widmet sich dem Elsass während der NS-Zeit.
Die Umsetzung dieser Pläne wird durch verschiedene Fördermittel ermöglicht, betont Merk. Neben Bundesmitteln und der Unterstützung des Museumsvereins spielt die Partnerschaft mit der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden eine wichtige Rolle.
Letztere hat Tradition, wie Rainer Liebenow und Lutz Pankrath von der Sparkasse Lörrach-Rheinfelden unterstrichen. Denn der langjährige Sparkassen-Direktor Ernst Wilhelm Schultz (1861 - 1953) war auch der Begründer des Heimatmuseums, aus dem später das „Museum am Burghof“ und schließlich das Dreiländermuseum hervorging. 2024 unterstützte die Sparkasse das Museum mit insgesamt 21 000 Euro für Dauer- und Sonderausstellungen. Für die Zukunft sicherten Liebenow und Pankrath weitere Förderungen zu: „Wenn wir uns nächstes Jahr für eine Verlängerung besprechen, kommen wir nicht mit zugeknöpften Taschen.“