Kunst aus Lörrach hilft Erlös von Kunstwerken geht an arme Kinder in Nepal

Gabriele Hauger
Blick in die Ausstellung der Pop up Gallery im Lörracher Rewe-Center Foto: Gabriele Hauger

Der Künstler und Galerist Dieter Korb öffnet seine 30. Pop up Gallery. Diese ist mitten im Lörracher Zentrum im Rewe Center. Der Charity-Gedanke steht im Fokus. Und es gibt weitere Neuigkeiten.

Dieter Korb ist in der Kunstszene weit über die Region hinaus bestens vernetzt. Der rührige Galerist und Künstler gleist seit sieben Jahren regelmäßig Ausstellungen auf: im Pop-up-Format, will heißen, an verschiedenen Orten für begrenzte Zeit. Am Alten Markt, im Herzen Lörrachs, an einem viel besuchten Standort im Rewe-Center, wird nun die 30. Ausstellung eröffnet. Sie dürfte Kunstinteressierte und auch Einkaufs-Passanten anlocken.

30. Ausstellung

Die Kunst – auch die Kunstvermittlung – ist Dieter Korb ein Herzensanliegen. Gerne fördert er dabei auch junge oder noch unbekannte Talente. So hat er beispielsweise den afghanischen Künstler Hisam Rustaqi „unter seine Fittiche genommen“, wie er erzählt. Dieser muste aus seiner Heimat flüchten, seine Kunstwerke wurden größtenteils verbrannt, ihm drohte Verhaftung und Schlimmeres. Denn die Taliban verbieten figürliche Darstellungen.

Von den Taliban bedroht

Eine solche ist nun in Lörrach zu sehen, eine Straßenszene aus Afghanistan. Korb ist begeistert von der Kunst des Mannes, der flüchten musste. „Seine Qualität ist beeindruckend. Kein Wunder, er war schließlich zehn Jahre lang als Restaurator in der Moskauer Eremitage tätig“, erzählt Korb. Und hofft, dass er Rustaqui helfen kann, hier in Lörrach als Künstler Fuß zu fassen.

Dieter Korb in Nepal an einer Schule, die Spendengelder aus Lörrach erhält. Foto: zVg

Seine Empathie zeigt sich indes auch in ganz konkreten Hilfsprojekten. Der Galerist lernte die aus Nepal stammende Lörracher Frauenärztin Meera Niraula-Thiedmann kennen. Mit einem Sparschwein in ihrer Praxis warb sie für Spenden für Kinder in ihrer Heimat. Korb wollte mithelfen. Seit zwei Jahren integriert er in seine Ausstellungen daher ein Charity-Projekt: Jeder ausstellende Künstler gibt ein Kunstwerk frei. Diese werden gesondert präsentiert und zum halben Preis ihres Wertes verkauft, um Kaufanreize zu schaffen. Der Erlös geht komplett an arme Kinder in Nepal. 13 000 Euro kamen so inzwischen zusammen, bilanziert Korb, auch durch zusätzliche Spenden von Galeriebesuchern.

Mit Kindern gemalt

Im vergangenen Jahr reiste Korb mit seiner Frau nach Nepal – und war bewegt. Mit Kindern der beiden Schulen, an die die Spenden gehen, machte er Kunst – und brachte Kinderaugen zum Leuchten. In Nepal gelte keine Schulpflicht, gerade deshalb sei Unterstützung für arme Familien so wichtig, findet er. Für zwei Kinder wurde von dem Geld nun ein Stipendium eingerichtet, das ihnen zehn Jahre lang den Schulbesuch ermöglicht.

Arbeiten von Michaela Dold und Sonja Heinrich Foto: Gabriele Hauger

Dieter Korb möchte den Wohltätigkeitsgedanken noch stärker verfolgen, auch durch Aktionen zwischen seinen Ausstellungen.Wie genau, das verrät er noch nicht.

Die Künstler

Die lichtdurchfluteten Räume am Alten Markt hat er für sechs Monate gemietet, jeden Monat gibt es eine neue Ausstellung, gemischt mit Werken von lokalen, überregionalen und internationalen Künstlern. Er selbst zeigt Bilder mit seiner bekannten Rakeltechnik sowie ein Bauhaus-inspiriertes Streifenbild – ein echter Hingucker. Ebenfalls dabei Petra Hecks (Rheinfelden) farbsprühende Arbeiten und Georges Bornschlegls (Inzlingen) Eisenplastiken. Erstmals vertreten ist die Schweizerin Regina Panizzon mit vier Serien kleinformatiger farbiger Miniaturen von Landschaften und Städten. Petra Bäuerle (Lörrach) zeigt kleine Skulpturen aus Zeitungspapier. Steinfotografien von Simone Kurz erinnern an Landschaften aus der Vogelperspektive. Kurt Raff aus der Schweiz präsentiert spielerisch originelle Drahtporträts, filigran und mit verblüffend ausdrucksstarker Mimik. Augenzwinkernde Frauenthemen stellt Michaela Dold (Möhlin) aus, während Sonja Heinrich (Inzlingen) originelle Strichmännchen in surrealistische Szenen setzt. Vesna Wissler zeigt lustige 3-D-Bilder wie „Fuck the diet“ inmitten knallbunter Kalorien-Muffins. Metallmobile von Gernot Mayer und Skulpturen von Bettina Hugenschmidt sowie Arbeiten von Carmelo Margarone, Rita Scherrer und Gabriele Altmeyer-Müller ergänzen die Ausstellung.

Die Öffnungszeiten

Pop up Gallery
im Rewe Center, Am Alten Markt 4; die aktuelle Ausstellung ist bis 31. Mai zu sehen; Öffnungszeiten: Di., Do., Fr.:12 bis 18 Uhr, Sa: 11 bis 16 Uhr

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