Kutschenwelt in Riehen Ausstellung zum Anfassen und Nutzen

anl/sda/pm
So sollte die geplante Kutschenwelt in der historischen Schenkelscheune im Sarasinpark in Riehen aussehen, wobei das Gebäude von außen unverändert geblieben wäre. Das Vorhaben scheiterte nun am finanziellen Aspekt. Foto: Andreas Zimmermann

Das Projekt „Hü! Kutschenwelt“ in einer historischen Scheune im Sarasinpark in Riehen kommt nicht zustande. Der Trägerverein Hü-Basel hat nicht genügend Spendengelder sammeln können, wie der Verein und die Gemeinde Riehen mitteilten.

„Wir haben 3,5 Millionen Franken mobilisiert. Wir brauchen ein bisschen mehr, weil wir die Betriebskosten für die nächsten Jahre einkalkulieren“, erklärt Nicolas Lüscher, Präsident von Hü-Basel, auf Nachfrage unserer Zeitung. „Wir können das Projekt in seinem Ausmaß nicht finanzieren“, ergänzt er. Die Überlegung sei, ein kleineres Projekt weiterzuführen und beispielsweise Kutschenfahrten anzubieten, sagt Lüscher.

Was geplant war

„Die Idee war, regelmäßig etwa 20 Kutschen zu zeigen und darüber hinaus auch zu nutzen“, erklärt er. Die Schenkelscheune gegenüber der Fondation Beyeler sollte mehr als ein Museum werden: ein interaktives Zentrum der Kutschenkultur. Die Besucher sollten sich auf die Kutschen setzen können, die Wagen ziehen oder auch mal sehen, wie ein Pferd eingespannt wird, erläutert der Präsident von Hü-Basel.

Netzwerk von Sammlern

Hinter Hü-Basel verbirgt sich ein Netzwerk von Kutschen-Sammlern. Die Kutschen der privaten Sammler sind restauriert und, teils mit modernen Scheibenbremsen versehen, auch tauglich für den Straßenverkehr, sagt Lüscher. Die Kutschensammlung des Historischen Museums Basel sei nur ein Teil. Etwas mehr als 30 Kutschen seien derzeit in einem Depot eingelagert, nachdem das Museum 2011 den Außenposten für die Sammlung wegen Sparvorgaben des Kantons Basel-Stadt aufgegeben hatte. In diesem Zug seien auch Leihgaben zurückgegeben worden, die anschließend verkauft wurden. „Wir waren jetzt zwölf Jahre dran“, erklärt Lüscher.

Foto: Historisches Museum Basel

Der Plan, die Kutschen ab 2026 in der historischen Schenkelscheune im Riehener Sarasinpark unterzubringen, wurde nun aus finanziellen Gründen aufgegeben. Ein Teil der Spenden sei unter anderem an die Baubewilligung für den Umbau geknüpft, andere Mittel seien bereits für Architekturgutachten, Planung, Miete und Ausstellungskonzept ausgegeben worden. Der Vorstand des Vereins hatte auch eine kleinere Variante geprüft, sei aber zum Ergebnis gekommen, dass dies den eigenen Ansprüchen an eine Erlebniswelt nicht genügt.

Zukunft ist noch unklar

Über den weiteren Weg ist noch nicht viel zu erfahren. Wie es mit dem Verein Hü-Basel und seinem Vorhaben zur Vermittlung der Kutschenkultur weitergeht, werde an der nächsten Mitgliederversammlung entschieden, heißt es im Gespräch mit unserer Zeitung.

Und die Gemeinde Riehen prüfe nun aufgrund der aktuellen Ausgangslage kurz- und langfristige Alternativlösungen für die Nutzung der Schenkelscheune.

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