Spekulation über Putins nächste Schritte
Nach Trumps Wahlsieg sendete Kremlchef Putin laut dem Wirtschaftsmagazin "The Economist" widersprüchliche Signale zu seinem weiteren Kriegskurs, die informierten Kreisen zufolge von Verhandlungsbereitschaft bis hin zur erzwungenen Kapitulation der Ukraine reichten. Ein schneller Weg zum Frieden sei jedoch unwahrscheinlich, hieß es unter Berufung auf Putins Umfeld. Ukrainische Militärs rechneten mit einer Fortsetzung des Angriffskriegs, da sich Russland auf der Siegerstraße wähne.
Neue Kämpfe erschüttern die Ostukraine
Russische Angreifer und ukrainische Verteidiger liefern sich derweil weiter schwere Kämpfe entlang der Fronten im Osten der Ukraine. Nach Angaben des Generalstabs in Kiew gab es im Laufe des Freitags 114 russische Angriffe. "Der Feind setzt alle verfügbaren Kräfte und Mittel ein, um seine Ziele zu erreichen", hielt die Armeeführung in ihrem Lagebericht fest. "Die Verteidigungskräfte handeln professionell und effizient und fügen dem Feind erhebliche Verluste zu."
Brennpunkte waren den Angaben zufolge einmal mehr die Regionen um Pokrowsk und Kurachowe, wo russische Einheiten die ukrainischen Verteidigungslinien zu durchbrechen versuchten. An den anderen Abschnitten dauerten die heftigen Kämpfe an. Ein genauer Überblick von unabhängiger Seite war nicht möglich.
In der Nacht gab es zudem erneut Luftangriffe auf ukrainische Städte. In der Hafenstadt Odessa wurden nach Angaben des Stadtrats mehrere Hochhäuser, Lagerhallen sowie Verwaltungsgebäude beschädigt und Autos in Flammen gesetzt. Explosionen und Schäden an ziviler Infrastruktur gab es außerdem in der Stadt Charkiw, wie Bürgermeister Ihor Terechow auf seinem Telegram-Kanal mitteilte.
Washington erlaubt Arbeit von Rüstungspersonal in der Ukraine
Zur Unterstützung der Verteidiger erlaubt die US-Regierung einer "kleinen Zahl" von US-Rüstungsunternehmen den Einsatz von Personal in der Ukraine. Aktuell laufe die Ausschreibung für diese Aufträge, bestätigte ein Vertreter des Verteidigungsministeriums in Washington der Deutschen Presse-Agentur. "Diese Auftragnehmer werden weit von der Front entfernt sein und nicht gegen russische Streitkräfte kämpfen", betonte er. "Sie werden den ukrainischen Streitkräften helfen, die von den USA gelieferte Ausrüstung bei Bedarf schnell zu reparieren und zu warten, damit sie zügig wieder an die Front zurückgebracht werden kann."
Zur Begründung sagte er, dass bestimmte Waffensysteme - wie etwa F-16-Kampfjets und Patriot-Luftverteidigungssysteme - eine spezielle technische Expertise erforderten. Das Pentagon habe die Entscheidung "nach einer sorgfältigen Risikobewertung und in Abstimmung mit beteiligten Stellen" getroffen.