Der Mann soll unter Assad von etwa 2005 bis 2008 das Zentralgefängnis von Damaskus geleitet haben, das auch als Adra-Gefängnis bekannt ist. In einem "Bestrafungstrakt" seien auf seine Anweisung hin Häftlinge geschlagen worden, während sie mit ausgestreckten Armen an der Decke hingen. Gefangene seien zudem mit einem als "fliegender Teppich" bekannten Gerät gefoltert worden, das ihre Körper verdreht und zu unerträglichen Schmerzen bis hin zu Wirbelbrüchen geführt habe.
Russland verliert Einfluss
Russland bereitet laut einer internen Analyse der Bundeswehr den vollständigen Abzug seiner Truppen aus Syrien vor. Der russische Mittelmeerverband habe den Hafen von Tartus bereits verlassen, heißt es in einem Vermerk des Verteidigungsministeriums, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Demnach beziehen sich Sicherheitsgarantien der neuen syrischen Machthaber nach dem Sturz von Baschar al-Assad wohl lediglich auf den geordneten Abzug russischer Streitkräfte und nicht auf eine dauerhafte Präsenz.
Der Militärflughafen Latakia, den Russland bislang ebenso wie den Hafen Tartus als Drehkreuz für die Versorgung seiner Kräfte in Libyen nutzt, stehe ebenfalls zur Disposition. Ein Verlust dieses Stützpunkts könnte die Lufttransporte nach Libyen beeinträchtigen, da längere Flugstrecken weniger Materialkapazität bedeuten. Ohne Zwischenlandungen wären schwere Transporte nur bei weiter bestehenden türkischen Überflugrechten möglich, die innerhalb der Nato jedoch kritisch gesehen werden, heißt es in dem Bericht.