Die Angeklagte leidet der Aussage ihres Partners zufolge unter Knieproblemen und hat zudem seit Jahren Endometriose, eine sehr schmerzhafte Unterleibserkrankung. Sie ist auch während beider Schwangerschaften auf Schmerzmittel beziehungsweise Schmerzpflaster angewiesen. Beide Kinder haben Entzugserscheinungen nach der Geburt.
Für die zweite Tochter steht früh eine Kindeswohlgefährdung im Raum, als entsprechende Entzündungswerte auffällig sind. Eine Sozialarbeiterin berichtet von Problemen der Angeklagten, wenn es darum geht, an sich zu arbeiten. "Es waren immer die anderen schuld", sagt sie. Das zweite Kind lebt nach der Geburt einige Monate in einer Pflegefamilie, bevor es wieder zurückkommt. Der Vater hat zwischenzeitlich eine Lungenentzündung und einen Herzinfarkt.
Unerklärliche Fieberschübe des Kindes
Mit Blick auf die erstgeborene Tochter berichtet der Vater von zahllosen Arztbesuchen in den ersten drei Jahren ihres Lebens. Von ständig wiederkehrenden Infekten, immer wieder hohem Fieber. Drei Kinderärzte behandeln das Kind. Eine Ursache finden sie nicht. Irgendwann steht eine Mandeloperation an. Die damals Dreijährige kommt in die Uniklinik Heidelberg. Immer wieder hat sie auch dort Fieberschübe - so unerklärlich, dass das Krankenhaus schließlich den Verdacht auf Manipulation durch die Mutter hat. Sie muss das Krankenhaus verlassen. Der Vater betreut nun das Kind während des Aufenthaltes dort.