Nach der definitiven Absage der Bildungsmesse CULT wird auch die Durchführung der Regio-Messe vom 14. bis 22. März wohl ebenfalls behördlich untersagt, zumal das Landratsamt in seiner Mitteilung die Absage aller Veranstaltungen mit mehr als 200 Personen empfiehlt. Zur Regio-Messe werden an den neun Messetagen rund 60 000 Besucher erwartet.
Die Leitung der Regio-Messe konnte gestern auf Nachfrage unserer Zeitung jedoch weder die Absage noch die Durchführung bestätigen, kündigte allerdings kurzfristig eine Stellungnahme an.
Regio-Geschäftsführerin Natalia Golovina hatte in einem Interview vor wenigen Tagen bereits gesagt: „Die Absage der Regio-Messe wäre nicht auszudenken.“ Mit anderen Worten: Die höchst wahrscheinliche Absage wird die Messe Lörrach GmbH wirtschaftlich empfindlich treffen.
Hoffen können betroffene Firmen nur auf staatliche Hilfen. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) hatte sich bereits am Wochenende offen für ein Konjunkturprogramm wegen des Coronavirus gezeigt. Konkrete Beschlüsse gibt es allerdings noch nicht.
Empfehlung für Pflegeheime
Derweil bereitet das Landratsamt derzeit Empfehlungen für die Träger von Pflegeheimen vor, erklärt die Behörde weiter. Dabei werde es zunächst vor allem darum gehen, den Besucherstrom in den Pflegeheimen einzuschränken, da alte und pflegebedürftige Menschen als besonders gefährdet gelten. „Wir möchten hier frühzeitig empfehlen, strenge Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um die Ansteckungsgefahr gerade für stark gefährdeten Personen zu minimieren. Hierbei handelt es sich um eine Handlungsempfehlung an die Pflegeheime“, so Dr. von der Hardt weiter.
Desweiteren suchen Landratsamt und Kreiskliniken nach Möglichkeiten, die niedergelassenen Ärzte zu unterstützen. Daher stehen sei man auch bereits vor Bekanntwerden des Corona-Falls im Landkreis gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung in Kontakt gestanden, wie eine Unterstützung für die Hausärzte aussehen könnte, beispielsweise durch eine zentrale Abstrichstelle. "Hier sind die beteiligten Akteure weiter in der Abstimmung", schreibt das Landratsamt.
"Versuchen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen"
„Bereits seit einiger Zeit haben wir eine dezernatsübergreifende Steuerungsgruppe, die sich regelmäßig mit den Kliniken trifft. Wir arbeiten in dieser Situation alle eng zusammen. Es wird weitere Fälle geben. Das ist aber kein Grund für Panikmache, sondern wir werden weiterhin mit Besonnenheit und in enger Abstimmung mit allen Akteuren versuchen, die Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen“, so Landrätin Marion Dammann.
Blick in die Nachbarschaft
Aus Basel wurden zuletzt keine neue Infektion gemeldet.
Im Kanton Aargau gibt es sieben bestätigte Infektionen Die Krankheit verlaufe laut Presseagentur sda bei allen Infizierten gut. Nach wie vor befinden sich 150 Personen in Quarantäne. Die Krankheit bei den ersten im Kanton Aargau registrierten Fällen sei bereits am Abklingen. Eine der sieben im Kanton Aargau am Coronavirus erkrankten Personen befindet sich zu Hause in der Isolation. Diese dauert laut den Vorgaben des Bundesamtes für Gesundheit zehn Tage.
In Saint-Louis - direkt an der Grenze zu Basel und Weil also - wurde heute eine Schule geschlossen, nachdem bei Kindern dort Infektionen nachgewiesen worden waren. Das berichtet die Basler Zeitung.
Infizierter stabil, Kontaktpersonen in Quarantäne
Bei dem ersten bekannten Infizierten handelt es sich um einen 35-Jährigen, der sich mutmaßlich am 12. Februar in Mailand angesteckt hat (wir berichteten). Er befindet sich laut Landratsamt in einem stabilen Zustand, weshalb von einer stationären Aufnahme zum jetzigen Zeitpunkt abgesehen werden könne; statt dessen wurde eine häusliche Quarantäne verfügt, erklärt das Landratsamt am frühen Mittwoch Abend
Wie in solchen Fällen üblich, ist das Gesundheitsamt dabei, alle Personen zu ermittelten und zu kontaktieren, die in direktem Kontakt zum Infizierten standen. Alle bisher kontaktierten Personen sind nach jetzigem Kenntnisstand symptomfrei, befinden sich aber ebenfalls nun für 14 Tage in häuslicher Quarantäne. „Wir halten mit den betroffenen Personen regelmäßig Kontakt und beobachten deren Gesundheitszustand genau“, betont Dr. Katharina von der Hardt, Leiterin des Fachbereichs Gesundheit beim Landratsamt.