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Im sehr gut besuchten Hebelsaal hielt der Journalist Franz Schmider einen spannenden Vortrag zum Thema Fake News. Solche gezielten Falschnachrichten würden genutzt, um das für Demokratien essenzielle Vertrauen zu zerstören. Dass Fake News nichts Neues sind, beleuchtete er am Beispiel der „Emser Depesche“. Den Wortlaut aus dem Telegramm eines preußischen Beamten über französische Forderungen zur spanischen Erbfolge hatte Otto von Bismarck verfälscht, um Frankreich zu provozieren. Es folgte der Deutsch-Französische Krieg von 1870/71. Der Unterschied zu heute: Durch die Mechanismen des Internet könnten mittlerweile wenige Absender Millionen Menschen mit Falschnachrichten erreichen.
Während Schmiders Vortrag begann am Alten Markt die Demokratie-Performance des Theaters Tempus fugit. Sechs Jugendliche versuchten dort, mit unterschiedlich geformten Schaumteilen ein stabiles Konstrukt zu bauen – laut Theaterleiterin Karin Maßen ein Bild dafür, wie kompliziert und anfällig die Demokratie ist.
Mitarbeiterinnen von Giordano Friseure schnitten derweil beim Programmpunkt „Stadtpolitik im Schnitt“ Stadträtin Ulrike Krämer und einer Bürgerin die Haare, während sich diese über das wacklige WLAN in einer Schule und die Fahrradstraße unterhielten.