Binnen weniger Tage ist der bisherige Lidl dem Erdboden gleichgemacht. Foto: Anja Bertsch
Abrissbagger und Schuttberge, Ausverkauf und Neueinrichtung: In der Schopfheimer Gänsmatt, rund um Lidl, Rewe, Thomas Philipps und Deichmann, ist einiges in Bewegung.
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Die Abrissbagger nagen kräftig am bisherigen Lidl-Gebäude: Am vergangenen Samstag war der Markt in Gündenhausen vorerst letztmals geöffnet. Eine Woche später sind von dem Gebäude kaum mehr als meterhohe Holz- und Schuttberge sowie metertiefe Aushubgruben übrig.
Neue Filiale in doppelter Größe
Wenn die Überreste abgeräumt sind, soll eine neue Filiale in beinahe doppelter Größe der bisherigen errichtet werden: Der neue Markt soll eine Grundfläche von 2566 Quadratmetern haben; 1700 Quadratmeter davon sind als Verkaufsfläche eingeplant, weitere gut 700 für die Nebenräume vom Pfandlager bis zu den Toiletten.
Neubau startet im Sommer
Der Neubau soll im Sommer beginnen – „nach aktuellem Planungsstand hat die Baumaßnahme eine Entwicklungszeit von circa sechs bis acht Monaten“, schreibt eine Unternehmenssprecherin auf Nachfrage unserer Zeitung.
„Lidl entwickelt sein gesamtes Filialportfolio qualitativ und quantitativ weiter. Auch in Schopfheim wollen wir eine neue und moderne Filiale mit attraktiven Einkaufsbedingungen bieten. Daher planen wir, die bisherige Filiale durch einen zukunftsfähigen Filialneubau zu ersetzen“, heißt es weiter.
Die Abrissbagger leisten ganze Arbeit. Foto: Anja Bertsch Schweres Gerät liegt für den Abbruch bereit. Foto: Anja Bertsch
Gang vors Gericht
Für seinen Neubau hatte Lidl lange gekämpft und war sogar vor Gericht gezogen: Erstmals war das Unternehmen 2019 mit Vergrößerungsplänen an die Öffentlichkeit getreten. Unter Verweis auf den Bebauungsplan indes versagten die Stadt Schopfheim, das Lörracher Landratsamt als Baurechtsbehörde und auch das involvierte Regierungspräsidium in Freiburg die Zustimmung. Vor dem Verwaltungsgericht Freiburg bekam das Unternehmen 2021 in gewisser Weise recht – und hätte seine Pläne damit ohne Weiteres direkt umsetzen können.
Abriss und Neubau in doppelter Größe: Für „Thomas Phillips Sonderposten“ in direkter Lidl-Nachbarschaft bedeutet dies das Aus: Für den Discounter ist in den Plänen von Lidl – Besitzer des Areals – kein Platz mehr. Er muss das Gebäude räumen. Am 21. Juni ist zum letzten Mal geöffnet, der Ausverkauf startet etwa einen Monat vorher, teilt ein Unternehmenssprecher auf Anfrage mit. Sobald Thomas Philipps ausgezogen ist, soll auch dieses Gebäude abgerissen werden, teilt wiederum die Lidl-Sprecherin mit.
Thomas Phillips Sonderposten muss weichen. Foto: Anja Bertsch
Suche nach neuem Standort
Trotz der bevorstehenden Schließung bekräftigt das Unternehmen sein großes Interesse, auch künftig in Schopfheim präsent zu bleiben: „Wir würden sehr gern vor Ort bleiben – wir waren mit dem Standort und der Kundenfrequenz sehr zufrieden“, heißt es.
Auf der Suche nach einer neuen Bleibe – denkbar sind Bestandsimmobilien ebenso wie ein Areal für einen Neubau – sei das Unternehmen sowohl mit der städtischen Wirtschaftsförderung als auch mit mehreren potenziellen Vermieterinnen und Vermietern in engem Austausch gestanden, aber: „Leider hat sich bislang kein umsetzbarer Ersatzstandort ergeben.“
Optionen in Nachbargemeinden werden geprüft
Da man in Schopfheim selbst bislang nicht fündig wurde, habe man den Suchradius auf die nähere Umgebung ausgeweitet, teilt das Unternehmen weiter mit. „Erste Optionen in benachbarten Gemeinden werden derzeit intensiv geprüft“.
Neuer Getränkemarkt ab Juli
Rewe plant Getränkemarkt
Während anderswo noch abgerissen wird, ist man beim benachbarten Rewe schon im Aufbau – allerdings in einem bestehenden Gebäude: Rewe will auf dem Areal zusätzlich zum bestehenden Lebensmittelmarkt einen eigenen Getränkemarkt eröffnen, im Erdgeschoss des ehemaligen „Vögele“. Dieses Vorhaben existiert sogar schon länger als die Lidl-Pläne; 2018 wurde erstmals öffentlich darüber diskutiert. „Aktuell laufen bereits die Bauarbeiten und wir rechnen mit einer Eröffnung Ende Juli“, teilt das Unternehmen auf Anfrage mit und verspricht: „Der Getränkemarkt wird nach der Eröffnung Fachhandelsniveau haben und auch bei der Leergutrückgabe auf dem neuesten technischen Stand sein.“
Die Investitionssumme liege bei einer Million Euro. Gleichzeitig optimiere man den Bestandsmarkt und ergänze Sortimente.
Im Erdgeschoss wird ein neuer Getränkemarkt eingerichtet. Foto: Anja Bertsch
Umbau bei Deichmann
Vierter im Umbau-Bunde auf der Gänsmatt ist Deichmann – freilich mit einem vergleichsweise kleinen Projekt: Das Schuhgeschäft modernisiert aktuell seine Räumlichkeiten, ist seit einigen Wochen geschlossen und will am Samstag, 17. Mai wiedereröffnen.
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